Ich finde die Umfrage ist mit ner heißen Nadel gestrickt. Wieviele sind wirklich bereit zuzugeben, dass ihre Tätowierung aus Protest, Rebellion oder Gruppendruck entstanden sind? Wer gibt schon zu, dass er sich bewusst selbst stigmatisiert? Wie differenziert kann ich antworten, wenn ich ankreuze "Identitätsfindung bzw. sich von der Masse abheben"? Die Identitätsfindung ist in meiner Sicht positiv belegt, der Versuch sich über eine Tätowierung abzuheben, eher negativ. Wie sollte das wissenschaftlich ausgewertet werden?
Welche statistische Relevanz kann so ein Zahlenwerk haben? Wieviele von 100 erreicht man wirklich. Werden eher tätowierte oder untätowierte "Top-Manager" teilnehmen? Und wieviele davon sind wirklich TOP-Manager?
Was ist bitte "kostengünstig"? So ungerne das thematisiert wird, natürlich gibt es zwischen qualitativ gleich zu bewertenden Tätowieren der oberen Klasse Preisschwankungen. Und sicherlich wird es Leute geben die auch unter diesem Kriterium unter den Guten aussuchen.
Was ist eine "kurze Wartezeit" und wie kurz ist die wirklich? Was ist "Kunst" und "Kunstfertigkeit" und wie verschieden ist dann die tatsächliche Vorstellung von diesen Begriffen - so wie wir es hier im Forum nahezu wöchentlich erfahren?
Du willst das Nettoeinkommen der Einzelpersonen, bzw. des Haushaltes wissen, aber das wirklich wesentliche, das sich in die Relation zur tätowierten Fläche setzen lässt, interessiert Dich nicht, nämlich der ausgegebene Schotter.
Meinst Du, dass einer der sich als Deutsch-National bezeichnet, den Begriff "Faschist" für sich beanspruchen wird? Wat isn bitte n Rocker? Meinste jetzt so Heavy-Metall-Imitate? Oder meinste n Mitglied von irgendeinem Chapter? Ich würde nich Rocker ankreuzen. Meinste nicht, dass n Psycobilly ungern Rockabilly ankreuzen wird? Wat is mit Redskins? Ach ja, Skins fehlen ja völlig, dafür ham wa ja Faschos. Surfer und Skateborder eine Liga? Und was ist mit Spiessern wir mir?

Also Normalos jeder Gradzahl die wir hier im Forum finden? Leute, die nur sie selber sind? Wenn schon ne ellenlange Aufzählung, dann sicherlich vollständig, sonst beleidigste noch die Emos und Straight Edger.
Welche Lanze soll den für tätowierte Menschen gebrochen werden? Dass auch Schwule tätowiert sind? Dass auch Tätowierte einen akademischen Abschluss haben? Ach, fehlt ja ohnehin. Dass Tätowierte auf Pünktlichkeit stehen oder auch ne Wertebindung haben? Wer hätte das je bestritten außer jener, die sich ihre Vorurteile eh als Krücke zum Überleben benötigen? Da fehlt ne vernünftige Skalierung. Einkommen in Relation zum Schulabschluss aka ausgeübten Beruf sagt nichts, zumalen Du relativ viele MAG-Schweisser mit Studium ohne Verwendung, aber hohen Einkommen finden wirst. Der Bildungsweg und berufliche Werdegang ist m.E. unzureichend.
Wo sind die Kontrollfragen?
So schauts mir eher aus wie ne PR-Umfrage in "Frau-Strickt" um die Kaufkraft und -richtung irgendeiner "Randgruppe" auszuloten.
Für sone "Studie" sollte man sich vielleicht ne fachliche Beratung holen. Größen gibts in der Szene genug. Ansonsten redet ein Blinder mehr übers Sehen.