Cannabis vor dem Tattoo ?

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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon cogito0307 » 24.11.2011 15:10

Während der eigentliche Rausch recht kurz, ist liegt die Halbwertzeit der aktiven Substanzen im Blut bei zwei Wochen.
Die Balancen der Neurotransmitter im Gehirn verschieben sich dabei, was diverse Effekte hat, auch wenn es die meisten Konsumenten an sich selber nicht unbedingt bemerken.

Im Zusammenhang mit Tattoo ist dabei die Veränderung der Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung zu nennen.
Während akute Schmerzreize (wie z.B. das Stechen mit Nadeln) verstärkt werden, werden chronische Schmerzen eher gedämpft.
Daher werden Cannabis-Produkte in anderen Ländern auch in der Schmerztherapie von Krebspatienten eingesetzt. Das ist in Deutschland allerdings verboten und Ärzte dürfen das nur im "privaten Gespräch" erwähnen.

Da akute Reize aber eher verstärkt werden, sollten bei höheren Dosierungen (z.B. 3-5g guter Qualität an einem Wochenende) also mindestens drei Wochen zwischen Konsum und Tattoo-Termin liegen, damit sich der Körper entgiften kann.
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon Buddha_Eyes » 24.11.2011 15:13

Hey! Welcome back! :D
Von Dir hab' ich ja (leider) lange nix mehr gelesen...
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon cogito0307 » 24.11.2011 15:20

@ Buddha
Danke :D Die letzten Monate hat mich mein Job voll in Beschlag genommen, da habe ich meist nur Zeit zum schnellen lesen gefunden.

End of off-topic :wink:
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon 30/30 » 24.11.2011 20:42

' mindestens drei Wochen zwischen Konsum und Tattoo-Termin liegen'

Sorry,aber das ist Bullsh*t!THC wirkt bei guter Qualität maximal 4 Stunden..nach dem Abklingen des Rausches ist auch die Schmerzempfindlichkeit wieder rasch auf dem Normallevel.Und die Abbauprodukte TH-COOH u.ä. sind zwar noch lange nachweisbar,aber haben keine berauschende,blutverdünnende oder andere für das Tattoo schädliche physiologische Auswirkung.Höchstens wenn man mit dem Auto zum Studio fährt und in eine Kontrolle der Bullen rattert,gibts Probleme.Allerdings mit dem Lappen....

Ich halte mich einen Tag vor dem Termin mit 'Sportzigaretten' vornehm zurück,höchstens einen Stick am Abend,am Stechtag selbst bleibe ich natürlich nüchtern.Bisher gabs keine Komplikationen.Die Schmerzen waren nicht intensiver.
Ich war auch schon breit unter der Nadel gesessen und hab es sogar als erträglicher empfunden als nüchtern.Und ich bekomme jeden Monat 4 Stunden auf die Rippen geballert....also lass dich von ominösem Halbwissen nicht ins Bockshorn jagen.
24 Stunden vorher nix mehr kiffen,gut und ausreichend schlafen und ordentlich frühstücken....dann ist man im grünen Bereich.Besser als Saufen ist es allemal.....und ich geh jetzt mal kucken,wo man Cogitos '3-Wochen-Dope' kriegt.... :mrgreen:

'Halbwertzeit der aktiven Substanzen im Blut bei zwei Wochen.'

Mach aus 'aktive Substanzen' 'unwirksame Abbauprodukte',dann stimmts...oder bist du nach einem Joint zwei Wochen später noch 'halb so breit' wie direkt nach dem Konsum??Jetzt fehlt nur noch die Flashback-Lüge.....:(
Der Körper metaboliert das THC innerhalb kurzer Zeit in die Abbauprodukte,welche dann,abhängig vom Konsummuster,innerhalb weniger Tage bei Gelegenheitskiffern oder 6-8 Wochen bei 'jede Gelegenheitskiffern' abgebaut werden.Auch der Fettanteil des Körpers spielt eine Rolle,da THC lipophil,d.h. nur fettlöslich ist.
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon erdbeerfeldt » 25.11.2011 2:25

:shock: ...hast Recht, da wird das 4-5 Tage Dope noch glatt zur 2. Wahl.
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon cogito0307 » 25.11.2011 11:28

@30/30

Er hat nach der Wirkung von Cannabis gefragt und nicht nach der Wirkung von THC.

Neben Delta9-Tetrahydrocannabinol (THC) enthält Cannabis Cannabidiol (CBD) und Cannabinol (CBN)- die beide gegenüber THC deutlich abweichende pharmakologische Wirkungen haben und auch anders metabolisiert werden - sowie Verbindungen der Gruppen der Cannabivarine und Cannabichromene.

Der Rausch kommt vom THC, die Nebenwirkungen des Cannabis - die in der Schmerztherapie oder bei der Behandlung von Multipler Sklerose interessant sind - kommen von den anderen Substanzen.
Und diese wirken eben deutlich länger als das THC alleine.
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon 30/30 » 25.11.2011 15:28

Trotzdem gibt es keine Beeinträchtigungen des Tätowiervorganges,egal ob durch THC,CBD oder andere Inhaltsstoffe von Cannabis.Und da kannst du nach Begründungen für deine 3-Wochen-Abstinenzempfehlung angeln,wie du willst.Das ist und bleibt Schwachsinn.
Nochmal:THC und seine Verwandten werden vom Körper innerhalb von wenigen Stunden metaboliert,danach werden die unwirksamen Abbauprodukte ausgeschieden und/oder ins Fettgewebe eingelagert.Ein Gras mit hohem CBD-Anteil wirkt sedierend,eines mit niedrigem Anteil macht high.Trotzdem ist man von CBD-reichen Sorten nicht länger 'druff ',weil der Abbau von Cannabisprodukten im Körper immer gleich abläuft.Nicht linear,wie beim Alkohol,trotzdem immer gleich...
Aber argumentiere ruhig weiter,meine Kollegen in der AG Drogenpolitik der Linken freuen sich über an den Haaren herbeigezogene Argumente sehr....
Mir ist nur nicht klar,was du mit deiner Abstinenzempfehlung von 3 Wochen bezweckst...es ging um Beeinträchtigungen beim Tätowiervorgang,die es ganz einfach nicht gibt,selbst wenn man rotzebreit zum Stechen geht.
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon Buddha_Eyes » 25.11.2011 16:26

Hmm.. also, wenn ich es recht im Kopf hab, ist cogito0307 von Hause aus Mediziner.... da würde ich mich zumindest schwer damit tun, etwas, was er sagt mal so pauschal als "Schwachsinn" zu bezeichnen.. bislang ist er nicht gerade durch unfundierte Beiträge aufgefallen. Und Dennis' Erfahrung deutet ja auch nicht gerade darauf hin, daß es völlig konsequenzenfrei ist..
Bei aller ideologischer Bedeutung gerade der Hanf-Sache - es wäre doch schick, wenn man sachlich bliebe.. vor allem wenn die Mitdiskutanten es auch sind..
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon 30/30 » 25.11.2011 17:52

Auch ein Ophthalmologe ist Mediziner....und muss über den Cannabismetabolismus trotzdem nicht Bescheid wissen.Aber ein Mediziner würde die physiologisch neutralen Abbauprodukte niemals als aktive Substanzen bezeichnen,da dies schlichtweg falsch ist.Mir ist egal,ob vor Cogitos Name das Dr. steht oder nicht....wer Mist erzählt,erzählt Mist.
Ich beschäftige mich mit Cannabis seit Ewigkeiten....und das nicht nur rauchenderweise,sondern seit mehr als 15 Jahren auch in der Legalisierungsbewegung.Die im Übrigen auch von vielen Medizinern unterstützt und mit wissenschaftlichen Argumenten beliefert wird.....kein anderer Mediziner mit dementsprechendem Fachwissen würde dir weismachen wollen,dass die Abbauprodukte von Cannabis mit den aktiven Substanzen gleichzusetzen sind.

Und Dennis' Spruch,er könne am Verhalten einiger Hautpartien beim Stechen noch Jahre später die benutzte Droge erkennen,halte ich ebenfalls für (bestenfalls) Folklore....ist aber der Normalzustand in einer Debatte,in der den Cannabisgegnern schon seit der Kleiberstudie die Argumente abhanden gekommen sind und sie deswegen auf unbewiesene Theorien,Verschweigen und Lügen angewiesen sind,um ihre eigentlich unhaltbare Position dennoch zu verteidigen.Sorry,wenn ich dabei etwas gereizt rüberkomme,aber ich hab die Schnautze gestrichen voll ob der immer wieder kommunizierten Halbwahrheiten,die nur eines erreichen....nämlich den Schwarzmarkt und deren Nutzniesser zu sichern.
Und jemandem zu erzählen,er müsste nach Cannabiskonsum mehrere Wochen clean bleiben,wenn er ein Tattoo will,das ist in Anbetracht der Tatsache,dass es keine Negativindikatoren gibt,die einen solchen Ratschlag begründen,eben mMn hirnverbrannt und ideologisch motiviert.Umso schlimmer,wenn der Ratschlaggebende Mediziner ist und es einfach besser wissen müsste....


Edit:Wenn ich auf meinen Arzt gehört hätte,hätte ich nicht ein Tattoo,da 'Tattoos das Krebsrisiko massgeblich erhöhen'.Bis heute erfreue ich mich bester Gesundheit,auch mit Tinte unter der Haut.Auch Ärzte sind Menschen und können irren....sollte man trotz aller Autoritätsgläubigkeit nie vergessen...;)
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon Buddha_Eyes » 25.11.2011 18:33

Hmm.. ohne Deinem Anliegen die Berechtigung absprechen zu wollen (wahrscheinlich würden wir uns inhaltlich in vielen Punkten einig sein), aber die einzige Person, die in dieser Frage gerade vornehmlich
ideologisch motiviert
wirkt, bist Du.
Gefragt war nach den Folgen des Canabiskonsums für einen anstehenden Tattootermin und Du puspst hier Leute an weil sie in Beantwortung dieser Frage nach ihrem Wissens- und Erfahrungshorizont Dinge äussern, die Dir nicht ins Konzept passen. Wenn das dann auch noch zwei Personen betrifft, die a) sich bisher in ihrem Feld (Denis was die technischen Seiten das Tätowierens angeht und cogito0307 im Bereich Wundheilung) in besonderen Weise durch hohe Sachkenntnis hervorgetan haben und b) anders als Du in dieser Frage auch kein Stück politisch (im weiteren Sinn) motiviert scheinen, dann finde ich persönlich solch eine Vorgehensweise weder in der Sache noch übrigens für Dein eigentliches (und wohlmöglich berechtigtes) Anliegen dienlich.

PS: Vor allem ist auch das hier:
kein anderer Mediziner mit dementsprechendem Fachwissen würde dir weismachen wollen,dass die Abbauprodukte von Cannabis mit den aktiven Substanzen gleichzusetzen sind.
m.E. an keiner Stelle passiert. Nach meiner - zugegeben laienhaften, in Folge diverser BtM-Verfahren angelesenen - Kenntnis sind
Cannabidiol (CBD) und Cannabinol (CBN)
Metaboliten des THC, die vielleicht keine pychoaktive Wirkung haben aber deshalb noch lange nicht wirkungslos sind.. Wenn ich es recht verstanden habe, wird Cannabidiol z.B. als Therapeutikum bei Schizophrenie verwendet.. das ist doch dann eine "aktive Substanz", oder nicht?
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon 30/30 » 25.11.2011 20:21

' liegt die Halbwertzeit der aktiven Substanzen im Blut bei zwei Wochen.'Zitat Cogito!

Betonung liegt auf 'aktive Substanzen',auch CBD und CBN unterliegen dem körperlichen Metabolismus und werden wenige Stunden nach Einnahme verstoffwechselt.Ja,CBN und CBD sind aktive Substanzen,aber eben genauso wie THC nur für einige Stunden!Siehst du jetzt den massgeblichen argumentativen Fehler,Buddha?
Genau wegen dieser Ungenauigkeit,die keinem unterlaufen DARF,wenn er auf wissenschaftlicher Basis ernstgenommen werden will,rege ich mich so auf.
Das ist mMn nämlich Panikmache auf Springerpresseniveau,wenn man dem TE erzählt,es wäre vonnöten,mindestens 3 Wochen vor einem Tattootermin das Rauchen einzustellen und nicht einen wissenschaftlich nachprüfbaren Beweis,eine Studie o.ä. folgen zu lassen.
Für einen Juristen verhält es sich ähnlich,sollte er seine Plädoyers nicht mit Beweisen untermauern.
Zur gütlichen Einigung möchte ich folgendes vorschlagen:Zeigt mir ein verkacktes Tattoo,welches nachweislich aufgrund der Einnahme von Cannabis schlecht geworden ist.Und ich meine keine Arbeit eines bekifften Inkers,sondern ein Tat,das der Kunde durch Kiffen ruiniert hat und ich halte sofort meine grosse Fresse...
Ich wäre auch zu einem Doppelblindversuch bei K-Inkman bereit....ich bringe 10 Leute mit und Dennis muss beim Inken rausfinden,wer schonmal gekifft hat und wer nicht.Die Leute,bei denen er richtig liegt,müssen das Tattoo bezahlen,wenn er daneben liegt,ist das Tattoo 'für umme'...

Ich hab mich bemüht,sachlich zu bleiben und nicht zu sehr zu politisieren.Allerdings lässt sich das beim Thema Cannabis aufgrund der lachhaften Gesetze und der Halbwahrheiten,die einem Befürworter immer um die Ohren gehauen werden,kaum vermeiden,da die landläufige Meinung durch jahrelanges 'SIDO' (Scheisse in dein Ohr) von staatlicher Seite dem Normalbürger aufoktroyiert wird.
Suff = OK,Dope = Bööse.
Auch Alkohol verbleibt mehrere Stunden im Körper und wird zu Stoffen metaboliert,die sogar nachgewiesenermassen den Tätowierprozess behindern.Trotzdem würde wohl jeder jemanden auslachen,der behauptet,man dürfe 3 Wochen vor dem Tattootermin keinen Alk trinken...ich verlange nicht,dass man Cannabis gegenüber unkritisch ist,ich verlange lediglich,dass man hier nicht mit zweierlei Mass misst und unsachliche und nicht bewiesene Thesen in den Raum stellt,die nur dazu dienen,dem TE mal ordentlich Panik zu bereiten.Da ich offenbar hier nicht der einzige bin,der sich unter THC-Einfluss schon ohne negative Folgen unter die Nadel begeben hat,scheint mir die Gefahr von THC+ Tattoo vernachlässigbar,wenn nicht sogar inexistent...
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon cogito0307 » 25.11.2011 21:13

@30/30

Danke für die Erklärung Deines Hintergrundes. Das macht es mir einfacher in der Diskussion.
Wir reden hier nicht über Wirkungen von Cannabis, die relevant im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes sind. Sie sind aber sehr wohl wichtig im Sinne des Arzneimittelgesetzes.

Du setzt in Deiner Argumentation "THC Abbauprodukt, dass keinen Einfluss auf den Rausch hat" mit einem Produkt gleich, dass auch sonst im Körper keinerlei physiologische Aktivität mehr hat. Damit springst Du zu kurz.

Du konzentrierst Dich in Deiner Argumentation nur auf das THC und scherst dabei alle Cannabinoide, die nicht einmal Strukturverwand zum THC sind, über einen Kamm.
Zusätzlich unterschlägst noch die diversen Terpene und Flavinoide, die im Cannabis enthalten sind und die ihre ganz eigenen Wirkungen im Organismus haben, da sie die Aktivitäten der intrazellulären Signaltransduktionswege verändern.
Du unterschlägst auch die multifaktoriellen Wirkungen der Bestandteile von Cannabis.

Aus Deiner Perspektive - und wohl auch in den Diskussionen, die Du sonst zu dem Thema führst - sind diese Dinge ja auch nicht wichtig, da sie primär nichts mit dem Rauscherlebnis zu tun haben (bzw. Einfluss auf die Diskussion im Bezug auf das Betäubungsmittelgesetz haben).
Bei unserer Diskussion sind sie allerdings relevant.

Deine Reaktion auf den Beitrag von Dennis ist meinen Augen leider sehr pauschal und wenig differenziert.
Ich für meinen Teil stehe der Beobachtung von Dennis unvoreingenommen gegenüber und mich interessieren eher Details seiner Beobachtungen.
Dazu gehören z.B. die "Konsumgeschichte" und Alter seiner Kunden zum Zeitpunkt des Tattoos sowie Alter und Zeitperiode während des Konsums. Ausserdem würde ich gerne einmal einen Abgleich machen zwischen den Stellen, von denen er berichtet hat und Akupunktur-Punkten.
Deine Reaktion fällt in die Kategorie der klassischen Mediziner Reaktionen "was ich noch nicht erklären kann, kann auch nicht sein". Auf Basis meines Hintergrundes halte einen Zusammenhang durchaus für möglich, was allerdings nüchtern geprüft werden müsste.

Und nur "By the way"... Dennis Beobachtungen im Zusammenhang mit "ohne Farbe gestochenen Narben" haben mittlerweile im Kreis der internationalen top-ten im Bereich der Wundheilungsforschung zu sehr interessanten Diskussion geführt. Hierbei war übrigens die erste Reaktion immer "Das kann eigentlich nicht sein", aber genaueres Hinschauen und darüber nachdenken führte zum "Das sollten wir auf jeden Fall einmal genauer untersuchen."
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon K-ink-Man » 25.11.2011 23:16

Huch was ist denn hier los.
Und hallo cogito, schön wieder von dir zu lesen.

Die Eingangsfrage war ja, ob Kiffen drei Tage vor dem Tattootermin Auswirkungen auf einen Tätowiervorgang haben kann.

Haut ist mein tägliches Arbeitsmaterial, und wenn ich arbeite sind meine Augen auch dabei. Nun ja, ich tätowiere ja seit einiger Zeit öfters mal, und natürlich gibt es immer individuelle Konstellationen... aber wenn ich aus der Summe von einigen tausend Terminen einen Durchschnitt bilden soll um die allgemeine Frage allgemein zu beantworten:
Definitiv JA. Die Tätowierung wird dadurch nicht automatisch Scheiße, aber es erschwert die Arbeit und man muss ggf. improvisieren, weil die geplante Herangehensweise unter den Umständen nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Es dauert alles länger, und es muss eher mal was nachgearbeitet werden.

Natürlich merke ich nicht, wenn jemand vor Jahren einmal ne Tüte geraucht hat,
aber wenn die Haut in einer ganz typischen Weise hochquaddelt, und dabei gerne ununterbrochen klares Sekret austritt und dieser Zustand sich auch nach längerer Ruhezeit nicht beruhigt, dann stehen die Chancen 8 zu 10 das diese Person
a) entweder vor kurzer Zeit mittelheftig/heftig oder
b) zwar nicht innerhalb der letzten Tage, aber dafür längere Zeit regelmäßig etwas
Cannabis oder etwas ähnlich funktionierendes konsumiert hat.

Ich sage bewusst immer "in einer dafür typischen Weise", weil es wirklich etwas anderes als z.B. die Quaddelbildung/Schwellung bei der Dermatographic Urticaria-Geschichte ist, und das Flüssigkeitsaufkommen ist auch anders als z.B. nach Alkohol oder bei Veganern.
Anders in Struktur, Farbe, Dauer.

Zu der Sache mit dem lang zurückliegenden Konsum:
Ich habe in einer auffallenden Häufigkeit eine Korrelation beobachtet, und zwar zwischen
a) ungewöhnlichem Verhalten (komplett anders als bei Kiff) einer bestimmten immer gleichen Hautpartie und
b) intensiven Kontakt mit Opioiden (illegal oder legal als Medikament), wobei bei den überwiegenden Kandidaten dieser Kontakt wirklich sehr sehr lange zurücklag.
Ich weiß nicht warum das so ist, kann nur sagen dass es immer wieder so ist.
Wenn Haut in genau dieser Form und nur in diesem Areal exotisch ist und ich frage mal vorsichtig nach, dann kommt das.
Damit sowas repräsentativ wäre müssten aber eine Menge Daten in der Anamnese erhoben werden, und ich denke nicht dass die Leute sowas vorher ehrlich beantworten würden.
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Re: Cannabis vor dem Tattoo ?

Beitragvon Tequilababy » 27.11.2011 19:21

Alsooo , ich hab den Tag jetzt hinter mir & ich muss ganz ehrlich sagen , es war NICHTS anders :mrgreen: , klar am Anfang hatte ich ein wenig schiss , dass es mehr weh tuen würde und so etwas aber es war genauso als wenn ich nicht geraucht hätte , für's nächste mal halte ich mich einfach strikt an die Vorraussetzungen , dann muss ich mir auch nicht so viele Gedanken vorher machen ^^ .

Vielen Danke euch allen & einen schönen 1.Advent :wink:
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