Eine Weihnachtsgeschichte

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Eine Weihnachtsgeschichte

Beitragvon Olli » 08.12.2007 21:07

Weihnachtsbeleuchtung in Stenkelfeld


Sonntag,1.Advent 10.00 Uhr

In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg läßt die Rentnerin Erna S. durch ihren Enkel 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß.

10.14 Uhr

Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nachbarhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Önkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 elektrischen Fensterdekorationen.

19.03 Uhr

Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrop-Höcklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommeßgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst noch arglos.

20.17 Uhr

Den Eheleuten Horst und Heidi I. gelingt der Anschluß einer Kettenschaltung von 96 Halogenfilmleuchten durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.

20.56 Uhr

Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits seinen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensemble Metropolis, das zu den leistungsstärksten Europas zählt. Die 40 m hohe Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem häßlichen Geräusch zerbröckelt.

21.30 Uhr

Im Trubel einer Weihnachtsfeier im Kohlekraftwerk Sottrop-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.

21.50 Uhr

Der 85-jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs Varta Volkssturm den Stern von Betlehem an die tiefhängende Wolkendecke.

22.12 Uhr

Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Bekleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Önkelstieg. Zuvor war eine Boeing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel Sidney versehentlich in der mit rund 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenauffahrt der Bäckerei Bauer gelandet.

22.37 Uhr

Die Nasa-Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande des Sonnensystems Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel. Die Experten in Houston sind ratlos.

22.50 Uhr

Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerkes Sottrop-Höcklage. Der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megaatt brüllendjenseits der Belastungsgrenze.

23.06 Uhr

In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht die Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen.Um genau 23.12 Uhr betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.

23.12 Uhr und 14 Sekunden

In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerkes Sottrop-Höcklage wie Donnerhall.Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verstörte Menschen.Menschen wie Du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war!
Gruß Olaf
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Beitragvon Phoenix » 08.12.2007 21:12

Buaaaaaaa, ich brech ins essen, dat is jot!!!
der Phoenix
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Beitragvon Chefkoch » 08.12.2007 22:22

Der Apfent (oder Die Krippe)


Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter. Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K. Drei Wochen bevor das Christkindl kommt stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen.

Viele Krippen sind langweilig, aber die Unsere nicht, weil wir haben mordstolle Figuren darin. Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf den Ofen gestellt, damit sie es schön warm haben und es war ihnen zu heiss.

Das Christkindl ist schwarz geworden und den Josef hat es auf lauter Trümmer zerrissen. Ein Fuss von ihm ist bis in den Plätzchenteig geflogen und es war kein schöner Anblick. Meine Mama hat mit mir geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.

Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind herumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe Gott sei Dank viele Figuren in meiner Spielzeugkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkindl wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix nehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl.

Hinter dem Christkindl stehen zwei Ochsen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Brontosaurier habe ich hineingestellt, weil der Ochs und der Esel waren mir zu langweilig.

Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen Drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen herunter gefallen und war total hin. Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.

Normal haben die heiligen Drei Könige einen Haufen Zeug für das Christkind dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich. Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapier dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wir keine Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet.

Der heilige Batman hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkind, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen. Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein käsiger Engel. Dem Engel ist ein Fuss abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt.

Rechts neben dem Stall haben wir ein Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Weizen fuer die Oma dabei und reisst gerade eine Marone ab. Einen Wolf haben wir nicht, darum lurt hinter dem Baum ein Bummerl als Ersatz-Wolf hervor.

Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das reicht voll. Am Abend schalten wir die Lampen an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Apfent. Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu lusert. Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Apfent gelernt und es geht so:

"Apfent, Apfent, der Bärwurz brennt.
Erst trinkst oan, dann zwoa drei vier,
dann hauts de mit deim Hirn an d'Tuer."

Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken darf. Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine grosse
Schüssel voll Nüsse und eine kleine voll Goldstaub. Darin wälzen wir die Nüsse, bis sie golden sind, und das Christkindl hängt sie später an den Christbaum.

Man darf nicht fest schnaufen, weil der Goldstaub ist total leicht und er fliegt herum, wenn man hin schnauft. Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hinein getan und wie mein Vater die erste Nuss darin gewälzt hat, tat er einen Nieser, dass es ihn gerissen hat und sein Gesicht war golden und die Nuss nicht. Mama hat ihn geschimpft, weil er keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt sich dümmer an als wie ein Kind.

Meinem Vater war es recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat gesagt, dass bei dem Goldstaub irgend etwas nicht stimmt und Mama hat gesagt, dass höchstens bei ihm etwas nicht stimmt. Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamt ein lustiger Apfentabend.

Kurz vor Weihnachten müssen wir unsere Wunschzettel schreiben. Meine Schwester wünscht sich meistens Puppen oder sonst ein G'lump. Ich schreibe vorsichtshalber mehr Sachen drauf und zum Schluss schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel kaufen bis das Geld ausgeht.

Meine Mama sagt, das ist eine Unverschämtheit und irgendwann bringt mir das Christkindl gar nichts mehr, weil ich nicht bescheiden bin. Aber bis jetzt habe ich immer etwas gekriegt. Und wenn ich gross bin und Geld verdiene, dann kaufe ich mir selber etwas und bin überhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das Christkindl von mir aus ärgern, weil dann ist es mir wurscht.

Bis man schaut ist der Apfent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nichts mehr, höchstens, wenn man vorher Geburtstag hat.

Aber eins ist gewiss: Der Apfent kommt immer wieder.
Bleibe im Land und wehre dich täglich.
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Beitragvon Bethi » 08.12.2007 22:58

Weihnachtsgeschichte mal anders :mrgreen:

When the snow falls wunderbar, and the children happy are,
when the Glatteis on the street and all a Glühwein need,
then you know , es ist soweit, she is here,
the Weihnachtszeit.

Every Parkhaus ist besetzt, weil the people fahren jetzt.
All to Kaufhof und Mediamarkt, kriegen nearly Herzinfarkt.
Shopping hirnverbrannte things and the Christmasglocke rings.

Mother in the kitchen bakes Schoko-, Nuss- und Mandelcakes.
Daddy in the Nebenraum, schmücks a riesen Weihnachtsbaum.
He is hanging auf the balls, then he from the Leiter falls.

Finally the Kinderlein to the Zimmer kommen rein
and it sings the family schauerlich: "Oh Christmastree "
And a jeder in the house is packing the Geschenke aus.

Mama finds under the Tanne eine brandnew Teflon-Pfanne.
Papa gets a Schlipps and Socken,
everybody does frohlocken.
President speaks on TV, all around is Harmonie.

Bis the mother in the kitchen runs. Im Ofen burns the Weihnachtsgans.
And so come the Feuerwehr with tatütata daher.
And they bring a long long Schlauch und a long long Leiter auch.
And they schrei:" Wasser marsch "
Christmas now is im Ar... .

Merry Christmas, Merry Christmas, hear the music see the lights,
Frohe Weihnacht, Merry Christmas allerseits.
Gruß von Bethi
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Beitragvon Regenbogään » 09.12.2007 13:02

Bethi hat geschrieben:Weihnachtsgeschichte mal anders :mrgreen:


oh oh..letzteres musste ich mal in auswendiglernen in der Schule ;)
Regenbogään
 

Die heilige Nacht im Jahr 2007

Beitragvon Pudelsternchen » 10.12.2007 7:34

Was, wenn Weihnachten nicht vor 2007 Jahren, sondern heute
stattgefunden hätte...

*Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln*

*Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen*

BETHLEHEM, JUDÄA -
In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten
Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust.
Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch
Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst
14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in
Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.

Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später
als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die
Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten,
sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des
Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer"
eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als
auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft
dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten.
Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation
bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie einigen möglicherweise
verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und
behaupteten, Gott habe ihn angetragen,sofort nach Hause zu gehen und
jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten
Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor
geschickt. Vermutlich handelt es sich dabei um Designerdrogen.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht
bekanntgegeben.
Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf
Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts
mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch
nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in
welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."


Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zu medizinischen und
psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage wegen
Fahrlässigkeit rechnen. Ihr geistiger Zustand wird deshalb näher unter
die Lupe genommen, weil sie behauptet,sie wäre noch Jungfrau und der
Säugling stamme von Gott.


In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht:
"Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber
wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein
Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich
einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den
anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu
bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle
Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder
normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten
behaupteten steif und fest, dass ein großer Mann in einem weißen
Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken ihnen befohlen hätte den
Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben
zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so
ziemlich die dümmste Ausrede eines vollgekifften Junkies, die ich je
gehört habe."
I love Tattoos.....
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