"Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon Berti » 15.10.2013 7:27

ein sehr spannendes thema, das wohl jeden irgendwie betrifft!

ich habe gott sei dank keine solchen extremen probleme, hier und da kommen zwar schon sprüche wie "dafür bist du doch gar nicht der typ", "ein paar tattoos sind ja ganz schön, aber irgendwann wirds zu viel und hässlich" etc., aber sonst hält sich kritik doch sehr stark in grenzen, vor allem wenn das bild dann mal drauf ist!

ich kann den TE jedoch sehr gut verstehen, wenn daheim so ein altmodischer familienpatriarch herrscht, ist es sehr schwierig sich da abzunabeln. leider ist es aber genau das was erforderlich ist um als gesunder erwachsener zu funktionieren.

ich bin aber auch der meinung, dass eine tatsächliche komplette abnabelung sowieso nie stattfindet, es wird immer eine eltern/kind situation bleiben, auch wenn man 50 oder noch älter ist und dementsprechend werden eltern immer interessiert sein, was bei den kindern abläuft und als kind wird man das auch immer mit seinen eltern teilen, zumindest in einem gewissen rahmen, klar muss man seinen eltern deshalb nicht jeden furz erzählen, das seh ich wie upsidesown.

um das komplett abzuschalten müsste man mit den eltern brechen, was ja nun der radikalste mögliche schritt wäre! leider ist das in manchen fällen der einzige weg um "seine ruhe" zu haben!

@laxdude: leute wie dein vater sind im endeffekt arm, weil sie nicht sehen, dass sie sich mit ihrer sturen denkweise in eine sackgasse manövrieren. ich würde ihn direkt mit seiner dummheit konfrontieren (ja es ist dummheit, zumindest in der situation und das hat auch nichts mit einem IQ zu tun, die intelligentesten menschen können sich dumm verhalten), für mich ergeben sich bei dir 2 mögliche szenarien:

1) er schaltet auf stur und du musst die konswequenzen ziehen

2) er hat genug hirn um einzusehen, dass es zu jedem thema mehrere meinungen gibt wie seine eigene und seine nicht zwangsläufig die richtige ist (bei vielen themen gibt es sowieso nicht "die richtige").

wer das nicht kapiert, der hat im zwischenmenschlichen NICHTS verstanden und wird dumm sterben, womit viele ja auch glücklich sind, ich schätze deinen vater aber so ein, dass er für sich schon beansprucht sehr intelligent zu sein, von da her würd ich ihn bei seinem eigenen stolz packen und ihn genau mit solchen argumenten knacken: unangebrachte sturheit ist dumm, vorurteile sind dumm, intoleranz ist dumm!

das sind fakten, die jeder mit ein bisschen grips kapieren müsste (ich betone müsste, die erfahrung zeigt dass es oft trotzdem nicht so ist) und genauso direkt würd ich es ihm sagen, ich würde da nichts beschönigen, manche leute brauchen harte worte um aus ihrer traumwelt aufzuwachen!

und ganz davon abgesehen, wenn ihr euch so nahe steht, wird dein vater im normalfall alles unternehmen um dich nicht zu verlieren, also frag ihn doch mal ob so etwas unwichtiges (!!!) wie ein hautbild wirklich wichtiger ist wie sein sohn!?

ich wünsch dir alles gute für dein gespräch und würde mich freuen wenn du uns auf dem laufenden hältst!
Zuletzt geändert von Berti am 15.10.2013 7:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re:

Beitragvon wolfpaec73 » 15.10.2013 7:31

upsidedown hat geschrieben: Ich sollte mit weiter über 25 Lebensjahren mit meinen Eltern vorher reden, wenn ich eine Entscheidung treffen will?


Kann doch nicht schaden?! Bei manchen steht das Harmoniebedürfnis eben über der Konfrontationsbereitschaft. Heißt nicht, dass ich auch diesen Weg gehen würde, kann aber auch diese Herangehensweise nachvollziehen.

Und nochmal an de TE:

- Was wäre für dich das schlimmste in dieser Situation? Du brichst mit deinem Vater, wirst enterbt und nicht Juniorpartner. Könntest du im Falle eines Falles damit leben?
- Was gewinnst du aus dieser Situation: die Erkenntnis, dich durchgesetzt zu haben, deinen Willen gelebt zu haben und auf eigenen Beinen zu stehen. Ein wichtiger Schritt im Abnabelungsprozeß. Ohne dich näher zu kennen, könnte ich mir vorstellen, dass es höchste Zeit wäre, diesen Schritt zu machen ;-)
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon Buddha_Eyes » 15.10.2013 8:48

Ich würde da upsidedown vorsichtig widersprechen wollen. Ganz grundsätzlich ist es natürlich so, dass das eigene Erwachsenwerden mit einem Gewinn an Autonomie - auch und vor allem gegenüber den eigenen Eltern - einhergehen sollte.
Dennoch glaube ich, dass es auch einem der vielen menschlichen Grundbedürfnisse entspricht, mit den eigenen Eltern in Harmonie zu leben. Wie in so vielen gesellschaftlichen Kontexten tut man dann unter anderem Dinge, die man vielelicht nicht "nötig hätte" um erhebliche Mißstimmungen zu vermeiden.
Mich belasten Konflikte mit Menschen die ich mag recht erheblich also versuche ich die Entscheidungen, die ich in aller Autonomie treffe (und treffen muss) diesen Personen auf eine Art und Weise nahe zu bringen, die Konflikte soweit als möglich verhindert oder zumindest abmildert.
Das hat jetzt für mich nichts damit zu tun, mir irgendwo eine "Erlaubnis" einzuholen sondern nur damit, mein Lebensumfeld so zu gestalten, dass ich selbst in Frieden leben kann.
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon laxdude » 15.10.2013 9:06

Guten Morgen alle miteinander!

WOAH... ich bin echt mega beeindruckt von all dem Feedback, dem Zuspruch und der Hilfe die ich hier gerade erfahre.
Ich danke euch wirklich allen von Herzen und bin froh mich hier an euch gewendet zu haben!
Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier eine solche Welle/Lawine lostrete. DANKE DANKE DANKE!

zunächst @upsidedown: ich bin und bleibe ein Kerl :P also keien TE'in ;) Aber halb so wild! ;)

Um mal darzustellen was gestern noch passiert ist:

Vorab, meine Nacht war relativ bescheiden! ^^ ;)
Ich bin kein Mensch mit großen Konfrontationspotential, eher mit einem großen Harmoniebedürfnis, besonders in der Familie. Blut ist nunmal dicker als Wasser.

Ich habe gestern wie angesagt das gespräch, wenn auch unfreiwillig, gesucht.
Mein Vater war mehr als "nicht begeistert". Es kam die alte Leier und die richtig böse Diskussion auf. Mein Dad hat es sogar fertig gebracht mir in dem Gespräch zu sagen dass er Tattoos bei jedem Menschen akzeptieren kann, nur eben in seiner eigenen Familie nicht. Wenn ich so ein Ding hätte würde er mich auch nicht mehr so lieben können wie vorher.

Glaubt mir... sowas zieht einem Menschen wie mir wirklich den Boden unter den Füßen weg. Das war wirklich ein echter Schlag. Sowas hat er, egal was ich angestellt habe oder jemals gemacht habe, nichtmal ANSATZWEISE gesagt oder irgendwie in die Waagschale geworfen. ICh hätte auch nie gedacht das er sowas jemals sagen könnte. Sowas treibt mir als liebenden Sohn wirklich die Tränen in die Augen. Wer meine Lebensgeschichte kennt, der weiß wieso mich das so fertig macht. Das würde jetzt aber zu weit führen.

Naja jedenfalls war das mehr als hart für mich. Ich habe mich dann an meinen Onkel gewendet, dessen Sohn (wie weiter oben beschrieben) auch mit Tattoo nach hause gekommen ist. Er ist zwar auch nicht dafür, aber war sehr neutral und hat versucht mich zu beruhigen und mir zu helfen. Er will dieses Wochenende auch mal mit meinem Vater reden.

Naja...
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon Berti » 15.10.2013 9:29

laxdude hat geschrieben:Sowas treibt mir als liebenden Sohn wirklich die Tränen in die Augen.


ich kann mich da grad total in dich reinversetzen, ich habe auch ein sehr inniges verhältnis zu meinen eltern und mich würde das auch total fertig machen und zwar nicht nur ob der mehr als harten worte, sondern auch ob der totalen ohnmacht irgendwas gegen diese sturheit/dummheit machen zu können.

sorry dass ich so direkt bin, aber wie kann ein mensch so engstirnig und ich betons nochmal dumm sein? ich will dich hier wirklich nicht indirekt beleidigen indem ich deinen vater angreife, aber bei mir hört sich da jedes verständnis auf, das ist für mich die geistige reflexionsfähigkeit eines grundschülers!

sorry nochmal, ich will dich echt nicht beleidigen, aber mich regt sowas einfach auf, eben weil ich nicht verstehen kann, dass ein nahe stehender mensch so eiskalt sein kann!

ich hoffe wirklich für dich, dass dein onkel da noch was bewegen kann, solche leute wie dein vater lassen sich aber meistens (wenn überhaupt) nur von leuten etwas sagen, zu denen sie selbst aufblicken, alle anderen sind sowieso nur trottel...
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon sk8mafiaflip » 15.10.2013 9:39

Ich möchte dir trotzdem für deinen Mut gratulieren, es war sehr schwer für dich diesen Schritt zu gehen, aber du hast dich trotzdem getraut!!! Ich hoffe für dich, dass sich die Situation auf Dauer entspannt!
Aber ein Punkt den du erwähnst erinnert mich an meine Mum: Sie ist Rektorin und wurde schon von Referendaren gefragt ob (Nasen-)Piercings, lange, schwarz gefärbte Haare ein Problem für sie wären. Ihre pragmatische Antwort war nur sowas wie: kein Problem, beim Sport müssen sie es halt abkleben/rausmachen. Bei Tattoos hätte sie ähnlich reagiert, kein Problem so lange es nicht der eigene Sohn ist, denn da ist es auf einmal sehr wohl ein Problem!?! Weil man keinen Job mehr bekommt etc. ...
Seither mach ich's ähnlich wie LÖö, ich verstecke meine Tatoos unter Klamotten, allerdings muss ich sagen, dass es mich schon nervt und diese Situation maßgeblich dazu beigetragen hat den Kontakt zu minimieren... Bin nicht wirklich glücklich damit, da ich immer dachte ein ganz gutes Verhältnis mit meinen Eltern zu haben.

Cheers und viel Glück, Flip
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon wolfpaec73 » 15.10.2013 9:45

laxdude hat geschrieben: Mein Dad hat es sogar fertig gebracht mir in dem Gespräch zu sagen dass er Tattoos bei jedem Menschen akzeptieren kann, nur eben in seiner eigenen Familie nicht. Wenn ich so ein Ding hätte würde er mich auch nicht mehr so lieben können wie vorher.



Das ist der absolut härteste Tobak, den ich in diesem Zusammenhang jemals gehört habe. Ich bin fassungslos.
Es wird dir wohl nicht weiter helfen - aber wäre es mein Vater und wäre ich in deiner Situation, würde ich es gerade jetzt auf Konfrontation ankommen lassen. Das hat jetzt auch mMn nichts mehr mit Abnabeln zu tun - manche Menschen lernen die Realität wohl nur auf die harte Tour.
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon laxdude » 15.10.2013 9:52

[quote="Bertiich hoffe wirklich für dich, dass dein onkel da noch was bewegen kann, solche leute wie dein vater lassen sich aber meistens (wenn überhaupt) nur von leuten etwas sagen, zu denen sie selbst aufblicken, alle anderen sind sowieso nur trottel...[/quote]

mit diesem absatz hast du ja sowas von recht! genau so ist er! ich konnte ihm schon immer sagen was ich wollte (egal bei welchem thema) und er hat NIE auf mich gehört. erst als einer seiner ach so kompetenten freunde ankam und ich HAARGENAU das selbe gesagt und geraten hat wurde er hellhörig und hat sich dann entschieden es genau so zu machen wie ich es vorgeschlagen habe. er lernt einfach nicht dazu.

und keine sorge ich verstehe es auf keinen fall falsch was du schreibst und du hast auch in allen punkten recht. ich bin selber gefangen zwischen ohnmacht, unverständnis und wut.

@flip: vielen dank! ich verstehe siese sinnlosigkeit eifnach nciht. wieso ists beim eigenen sohn ein problem aber bei anderen nicht?! schadet es dem ansehen doer was?!

@wolfpaec: ich bin auch "kurz" davor es genau so zu machen.
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon DannyM3 » 15.10.2013 10:00

bin da auch bei Wolfpaec.

Die Liebesentzugsdrohung ist in der Kindererziehung wohl das lächerlichste was man als "Argument" überhaupt bringen kann. Unter zwei erwachsenen, intelligenten Menschen im Zusammenhang mit ein bischen Hautfarbe macht es mich sprachlos.


Deinem Vater würde ich dringend empfehlen mal ein Coaching mit Schwerpunkt SocialSkills zu besuchen.
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon Nanun » 15.10.2013 10:25

Solche harschen Statements von Eltern sind eigentlich nur aus ihrer Hilflosigkteit geboren. Jahrelang hat das Kind gefolgt (mehr oder weniger) aber zumindest konnte man es leiten und lenken und ihm die Weltsicht vermitteln die einem selber zueigen ist.
Und jetzt auf einmal tut es sich etwas an, das komplett ausserhalb der eigenen Weltanschauung liegt. Es verletzt seinen eigenen Körper. Entstellt ihn auch noch. Es wurde doch so schön geboren. Makellos. Und jetzt?? Es versaut sich die Zukunft, stellt sich in die Ecke der Seefahrer und Knastis... und er als Vater kann gar nichts machen. Kann Dich nicht aufhalten. Schließlich bist DU ja erwachsen.
Aber aus seiner Sicht heraus machst Du eine riesigen Fehler und das versucht er zu verhindern. Das ist nicht Bosheit oder Dummheit (naja, vielleicht schon - aber ich hoffe ihr versteht was ich meine) es ist eigentlich nur Sorge um das eigene Kind.

Sich in solchen Fällen selber zu reflektieren - also als Elternteil, ist schwer zu erlernen. Das wird jeder wissen der Kinder hat.
Sich selbst zu fragen: Ist das jetzt wirklich wichtig? Ist es nur mir wichtig oder ist es wirklich lebenswichtig.
Ist das nicht eine Entscheidung die mein Kind wirklich alleine treffen muss und traue ich ihm den Weitblick zu auch alle Konsequenzen zu sehen.

Dann kommt auch noch dazu, das Eltern in älteren Generationen, das Reden oft nicht wirklich gelernt haben, sie können das nicht sagen was sie eigentlich empfinden. Sie schmeissen dann nur ein: NEIN raus und ein WEIL HALT, weil das eigentlich bisher immer funktioniert hat. Schon als sie noch Kinder waren und eigentlich auch als Du noch Kind warst.

Ich habe die Vermutung, das Dein Papa Dich schon auch sehr liebt. So wie Du geschrieben hast, dass ihr immer zusammen in den Urlaub fahrt usw. Also betrachte das auch einfach mal aus dieser Elternsicht, vielleicht kannst Du dann anders damit umgehen. Kannst ihm sagen, dass er sich keine Sorgen machen muss, Du weißt schon was Du tust.

Alle anderen sind ihm nicht so wichtig, die können von ihm aus Tattoos tragen. Du schon. Seine Familie schon.

Das heißt nicht, dass Du aus Rücksicht auf Deine Pläne verzichten sollst, ich will nur die andere Seit auch beleuchten.

Drücke die Daumen, dass ihr diesen großen Entwicklungsschritt gut meistert.
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon Buddha_Eyes » 15.10.2013 10:35

Leider ist es so, dass man erst in späteren jahren als Kind (nicht selten auf die harte Tour) lernt, dass die eigenen Eltern eben auch "nur" Menschen mit eigenen Neurosen, Ängsten und sonstigen Defiziten sind.
Dass die Bemerkungen Deines Vaters zeigen, dass der sich schon vor lange Zeit an einen Therapeuten hätte wenden müssen weil die Idee, dass die Leibe einem Menschen gegenüber davon abhängt, wie sehr dieser sich mit seinen Ideen konform verhält durchaus einen recht tiefen Blick in dessen Defizite zulässt, wirst Du selbst wissen. Aber Dein Dad wird (wie die meisten Personen mit einer derartigen Disposition) kaum eigenen Leidensdruck empfinden ("Schuld" an seiner negativen Gefühlswelt ist ja die Umgebung, die sich partout nicht seiner Herrlichkeit unterordnen will) und von daher wird er sich in seinem Alter wohl kaum noch ändern.
Umso wichtiger, dass Du auf jeden Fall Dein Ding durchziehst!!! Bei allem was Nanun (richtigerweise) angemerkt hat, ist emotionale Erpressung etwas, worauf man sich (wie auf jede Form der Erpressung) nicht einlassen darf.
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon Berti » 15.10.2013 10:43

nanun, du sprichst hier einige sehr wichtige punkte an und ich muss dir da auch recht geben, das ist mit sicherheit ein normaler elternreflex, kinder beschützen zu wollen, auch wenn diese erwachsen sind!

mich stört auch eher diese allgemeine tattooverdammung (das stört uns doch alle die wir es besser wissen???) in verbindung mit der dann noch vorhandenen sturheit, dass man, selbst wenn leute denen man eigentlich ein vernünftiges urteil zutraut schon sagen, dass man unrecht hat, immer noch stur auf einem standpunkt beharrt und die eigene meinung als einzig richtige wahrheit des universums sieht!

das meine ich auch mit geistige reflexionsfähigkeit eines grundschülers!
ein selbstbewusster, intelligenter erwachsener muss doch auch die eigene meinung hinterfragen können und andere meinungen zulassen, ohne sich dabei schwach oder unterlegen zu fühlen! wer das nicht kann, ist meiner meinung nach in seiner persönlichkeit nicht voll entwickelt, auch wenns jetzt hart klingt...

edit meint noch, dass buddha das wirklich sehr schön zusammengefasst hat und ich würde es auch wichtig finden, dass du jetzt auf keinen fall klein bei gibst, denn das bestätigt deinen vater nur noch weiter in seinem falschen verhalten! ich könnte mir aber schon vorstellen, dass er dann vielleicht doch noch einlenkt, denn ich glaube nicht, dass man jemals zu alt ist um zu lernen, das ist immer nur eine ausrede der älteren, wenn sie nicht lernwillig sind!
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon laxdude » 15.10.2013 11:49

ich bin auch mitlerweile so weit, dass ich mir meien pläne nicht mehr "verderben" lasse.

mein onkel hat mir zwar geraten den termin zu verschieben bis er mit meinem vater geredet hat und die hintergründe seines verhaltens beleuchten konnte. er will mir ja dann auch ein feedback geben.

nur habe ich grade null,null lust den termin zu verschieben. ich habe extra urlaub genommen für den termin und für die abheilungsphase.

einen ähnlichen kampf hatte ich schonmal mit meinem dad. damals habe ich mit dem paintball-spielen angefangen und mich schlussendlich bis zur 2. bundesliga hochgespielt/trainiert. er hatte da auch kein verständnis für und hat mich auch ziemlich unter druck gesetzt. das spielen ja nur gewalttätige und rechte. das ist krieg. das macht man um mit waffen umzugehen. damit übt man erschießen. das ist illegal. bla bla bla... irgendwann hat er nur noch eine miene verzogen udn nicht mehr diskutiert und geändert zwischen uns hat das nicht wirklich etwas. jetzt argumentiert er halt noch damit, dass ich etwas vorhabe was irreparabel wäre und womit man nicht mal eben "aufhören" kann.

meine eltern und meine familie versteht halt insgesamt die intention und bedeutung dieses bildes nicht für mich.

zu erklärung meines tattoos:
mein bester freund und ich sind seit mehr als zehn jahren nicht nur freunde, sondern wie brüder füreinander. bisher sind wir nur im geiste und nicht im blute bis zum tode verbunden. unser (gemeinsames) bild soll und wird diese lücke - im wahrsten sinen des wortes - füllen.
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon sk8mafiaflip » 15.10.2013 12:07

btw. hab ich es irgendwo überlesen, was willste denn stechen lassen und wo achja und von wem eigentlich :wink:

edit: Hab's gefunden, gute Wahl sowohl was Tätowierer als auch Stelle betrifft 8)

allerdings nicht soooo ganz eifach zu verstecken wie man denkt, da wären Oberkörper/Oberschenkel o.ä besser
Zuletzt geändert von sk8mafiaflip am 15.10.2013 12:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: "Familienprobleme" mit dem ersten Bildchen

Beitragvon LÖö » 15.10.2013 12:16

Wade möchte er.

Ich finde diese emotionale Erpressung deines Vaters sehr bestürzend. Seine Argumente sind die gleichen wie die meines Vaters. Der beschäftigt ironischerweise selbst tätowierte Menschen im Sekretariat. Aber die Tochter sieht aus wie eine "Schlampe".
Er wird über das Tattoo hinwegkommen. Vermutlich wird es sein Leben und Empfinden weitaus weniger tangieren als er denkt. Nanun hat was sehr Richtiges gesagt. Zumindest in meinem Fall merke ich, dass mein Vater nicht gut damit umgehen kann, dass er keine Kontrolle mehr über seine Kinder hat.
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