Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

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Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon Bbhld » 11.06.2012 16:51

Liebe Leute,

ich hatte schon seit Längerem Gefallen an dem Gedanken gefunden, mir ein Tattoo stechen zu lassen, wobei mir die Vanitas-Symbolik als Grundlage im Kopf herumkreiste. Bezüglich Vanitas ist es vielleicht wichtig, dass ich mich nicht als christlich religiös sehe und die Symbole eher im Sinne von Vergänglichkeit ohne traditional religiösen Zusammenhang begründe. Immer mal wieder über dieses Vorhaben nachdenkend, habe ich die Idee allerdings dann vor rund ein bis zwei Jahren auf Eis gelegt. Grund dafür war, dass ich es als für mich unpassend empfand, mir ein Motiv allein aus Symbolen wie Totenköpfen, leeren Gläsern und verwelkten Blüten stechen zu lassen.
Gestern war's dann mal wieder so weit und ich bin während einer wirren Internet-Tour auf das Thema Tattoo zurück gekommen. Nachdem ich mir einige Portfolios überwiegend norddeutscher Studios und Künstler angesehen habe, bin ich auf einen Stil gestoßen, der mir schon zuvor, allerdings nicht im Zusammenhang mit Tattoos, gefallen hat: Art Nouveau! Nach kurzer weiterer Recherche bin ich mir mittlerweile sicher, dass mir Tattoos im Jugendstil sehr gefallen und habe mal versucht diesen Stil gedanklich mit meinen vorherigen Ideen zu verbinden.
Herausgekommen ist folgendes: Ich habe die Idee einer Tätowierung über den (gesamten) Rücken. Zu sehen sein sollen zwei Frauen von denen eine der Damen eine Blüte/Blume in der offenen Hand hält, während die andere Frau diese mit ihrer Hand berührt/fast berührt/danach greift. Dabei habe ich mich bezüglich der Idee, nicht aber von der Positionierung der Personen (das wäre wohl schwierig auf einem Rücken), von der 'Erschaffung Adams' inspirieren lassen.

Bild

Die Frau, welche die Blüte hält, soll ein junges Erscheinungsbild haben mit rotem oder blondem Haar, während die andere Frau, welche sich nach der Blüte reckt und die Hand danach ausstreckt, alt aussehen soll, vielleicht mit grauem langem Haar (vlt lässt sich mit langem Haar dort stilistisch für das Motiv etwas Gutes umsetzen!?). Die Blüte/Blume soll dabei sozusagen die Bedeutung von Sexualität und Ästhetik aber auch von Vergänglichkeit tragen. Außerdem habe ich daran gedacht in diesem Sinne auch die Farbgebung im Motiv zu gestalten, in etwa so, dass die junge Frau von eher farbigen Tönen, die alte eher von dunklen/graustufigen Farbtönen umgeben ist. Oder vlt, dass die Farben von einem kräftigen Ton immer weiter ausbleichen. Um das Thema der Vergänglichkeit stärker einzubringen könnte ich mir vorstellen, das Motiv mit einigen Vanitas-Symbolen zu erweitern, wie weiteren Blumen, Schädeln, Früchten etc.

Ich wollte hier mal die Frage in den Raum werfen, was ihr davon so haltet. Wie würdet ihr die Idee bewerten? Ist meine Idee im Jugendstil umsetzbar, was beispielsweise die Körperhaltung der Figuren, das Erscheinungsbild der alten Frau u.a. angeht? Ist der Rücken für meine Idee die richtige Wahl? Welche Blume/Pflanze würde von der Symbolik her am ehesten passen (hab da was von Rose gelesen)?

Welche Frage mir außerdem im Kopf herumgeistert ist: Durch den Tätowierstil, Elemente im Motiv wie Blüten etc. könnte das Motiv sehr weiblich daher kommen. Nun bin ich keine Frau und frage mich, ob das der jeweilige Tattoo-Künstler mit einbeziehen würde und das Motiv entsprechend anpasst?

Welches Motiv mir sehr zugesagt hat, wäre dieses:

Bild

Außerdem fand ich auf http://www.tattoo-nouveau.de im Portfolio von Robert das dritte Bild der dritten Galerie wirklich sehr schön, auch wenn das Bild leider sehr klein ausfällt.

Fühlt euch frei, meine Idee durch gute Ratschläge und Einfälle zu ergänzen. Ich freue mich über jede interessierte und konstruktive Antwort :)

Beste Grüße,

Bhld!

P.S.: Oh ja fast hätte ich es vergessen: Wie sieht das bei Tattoos mit Muskel- bzw. Fettaufbau aus? Verändert sich das Motiv durch den Zuwachs an Muskelmasse oder Fettmasse?
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon namenlos » 11.06.2012 19:21

was die haltung der figuren angeht, denk ich dass das sicher machbar ist.

die idee, dass die farben zu der älteren figur hin verblassen passt wunderbar zu dem ganzen gedanken dahinter und macht auch sicher optisch was her, kurzum, ich finde die idee als ganzes sowas von genial, das wird sicher ein knaller werden.

achso, was mir zu der blume noch einfällt, stehen rosen nicht für liebe und hortensien für vergänglichkeit? ich glaub es gibt keine die beides in einer vereint, es sei denn sie würde in richtung zu der älteren frau schon zu welken beginnen und vllt schon das ein oder andere blütenblatt verlieren
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon Nanun » 11.06.2012 19:28

Toll toll toll.... bin ja selbst von oben bis unten mit Jugendstil voll und das ist einfach die Kunstära die mir am meisten gefällt.
Wie bereits geschrieben ist das ganze durchaus gut umsetzbar - meiner Meinung nach.
Zur femininen oder eher maskulinen Gestaltung würde ich mich wahrscheinlich mit den Elementen des Großmeisters Alphonse Mucha (von dem auch Dein Beispiel ist) beschäftigen, der durchaus sehr graphische und auch klare Ornamentik verwendet hat. Nicht ganz so geschwungen wie es dem Jugendstil sonst anhaftet. Damit wäre bestimmt ein ticken der kompletten, mit dem weiblichen verbundenen Weichheit heraus genommen.
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon Bbhld » 11.06.2012 20:51

Lieben Dank für euer erstes Feedback :)

Wie würdet ihr euch die Positionierung der Figuren vorstellen? Das mit der verwelkenden Blume finde ich eine tolle Idee, vorausgesetzt man könnte den Prozess oder die Spannung zwischen aufblühender und vergehender Schönheit (wenn man's so beschreiben will :D ) innerhalb einer Blüte umsetzen.
Das mit dem Verblassen der Farben halte ich momentan auch für idealer als wirklich dunkle Farben einzusetzen. Da wäre der Kontrast vielleicht etwas zu krass.
Den Namen Alphonse Mucha habe ich über die Suchfunktion schon das ein oder andere Mal gefunden. Jetzt werd ich mich da mal genauer mit befassen :)
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon METAHOLIC » 11.06.2012 20:53

Ich schnappe jetzt mal eine der Fragen auf.
Bbhld hat geschrieben:Ist der Rücken für meine Idee die richtige Wahl?
Ja, absolut! Eine viel bessere Fläche wirst du für dieses Vorhaben wohl nicht finden! Also beide Daumen hoch! :wink:
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon namenlos » 11.06.2012 22:22

Bbhld hat geschrieben:Wie würdet ihr euch die Positionierung der Figuren vorstellen?


in etwa so könnte ich mir das gut vorstellen

Bild
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon Herger » 11.06.2012 22:30

METAHOLIC hat geschrieben:Ich schnappe jetzt mal eine der Fragen auf.
Bbhld hat geschrieben:Ist der Rücken für meine Idee die richtige Wahl?
Ja, absolut! Eine viel bessere Fläche wirst du für dieses Vorhaben wohl nicht finden! Also beide Daumen hoch! :wink:


J... ein.

Flächentechnisch ist der Rücken sicherlich ein Traum... ich bitte jedoch zu bedenken, daß Du das Tattoo außer auf Fotos- oder auch über Spiegel NIE sehen wirst :!:

Und das ist leider eine Tatsache, die einem schon mal negativ außstoßen kann... insbesondere, wenn man sich ein Design stechen lässt, an dem man hängt (wovon man bei Tätowierungen eigentlich ausgehen sollte; da genau das offensichtlich jedoch nicht immer der Fall ist, schreibe ich's dazu).

Ich spreche übrigens aus eigener Erfahrung... ich habe ebenfalls ein backpiece, das ich leider viel zu selten sehe.
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon METAHOLIC » 11.06.2012 22:35

Das ist natürlich ein vollkommen anderes Thema! Deswegen kommt mein eventuelles Backpiece auch erst, wenn meine sichtbaren Stellen, die ich voll haben will, auch voll sind! Aber wenn schon der Rücken in die Runde geworfen wird, dann wird das ja in Betracht gezogen... :wink:
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon Bbhld » 12.06.2012 0:07

Den Rücken hatte ich in erster Linie aufgrund des Motivs angedacht, da ja zwei Figuren darauf sozusagen interagieren. Das wird höchstwahrscheinlich viel Platz beanspruchen, hab ich mir so ausgemalt. Außerdem finde ich den Rücken als Fläche natürlich sehr schön, fast leinwandartig ;) Dass man es selbst nicht oft zu Gesicht bekommt, ist aber natürlich ein wichtiger Einwand. Würden dir/euch denn andere Körperstellen einfallen, die sich mit meiner Idee vereinbaren lassen würden?

@namenlos: Das ist auf jeden Fall eine gute Positionierung, da so auch beide Figuren "stehen" könnten. Da bin ich mir auch noch nicht so richtig im Klaren. Ich könnte mir auch vorstellen, dass eine der Figuren auf Höhe des linken oder rechten Schulterblattes platziert wird und die andere Figur dann diagonal dazu ab dem Unterrücken. Dadurch käme vielleicht ein wenig mehr Bewegung und Raum in das Motiv. Ich kann mich da aber auch irren, leider habe ich keine Erfahrungen oder Bildmaterial ähnlich zu meiner Vorstellung. Hat da jemand Ideen/Erfahrung oder Bilder, wie das möglichst lebendig und perspektivisch ansprechend aussehen könnte?

An dieser Stelle auch nochmal vielen lieben Dank, dass ihr so interessiert teilnehmt :)
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon METAHOLIC » 12.06.2012 9:11

Naja, Alternative wäre bspw. die Brust! Dort könnte ich mir sowas auch sehr gut vorstellen, aber fällt dann halt etwas kleiner aus. Dort könnte man aber das zuletzt gepostete Bild sehr schön parallel umsetzen! Oder eventuell noch die zwei vorderen Oberschenkel quasi als eine Fläche nehmen. Das muss einem halt gefallen...
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon Nanun » 12.06.2012 12:39

Auch wenn man Rücken eher selten sieht, finde ich ihn für dieses Projekt prädestiniert. Und ganz ehrlich, ich sehe meinen Edgar oder das Bein auch kaum öfter so richtig genau an. Meist passiert das in einem aufwasch (wie passend) vor und nach dem Duschen. Da stelle ich mich vor den Spiegel und dreh mich.
Ein Chestpiece ist bestimmt auch schön aber wie Metah schon geschrieben hat, ist man da in der Größe doch mehr eingeschränkt.
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon Bbhld » 12.06.2012 13:21

Ja, das mit der Fläche wäre wirklich problematisch. Tattoos auf der Brust sagen mir, wie auf den Oberschenkeln, ehrlich gesagt sehr wenig zu. Ich denke der Rücken wäre da schon 'ne gute Wahl. Notfalls würde ich ein Foto davon machen lassen und mir ins Portemonnaie stecken :D :D
Hat jemand zufällig 'ne Ahnung, ob es im Netz von Tattoo Nouveau Hamburg noch andere Bilder/Galerien mit Jugenstil-Tattoos gibt? Auf der Homepage sind ja leider nur sehr kleine sehr wenige Bilder zu sehen. Auf der Facebook-Präsenz hingegen gar keine in diesem Stil.
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Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon mfux » 12.06.2012 15:46

Nanun hat geschrieben:Ein Chestpiece ist bestimmt auch schön aber wie Metah schon geschrieben hat, ist man da in der Größe doch mehr eingeschränkt.


Warum, is doch die gleiche Fläche... Is halt dann kein Chestpiece, sondern die ganze Front.
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon Nanun » 12.06.2012 15:59

Im Prinzip schon (abgesehen von den Brustwarzen die man doch meistens frei lässt)

Allerdings finde ich Rücken - je nach Körpertyp - doch meistens schöner und vor allem ist er bei größeren Gewichtsschwankungen meist nicht so betroffen wie die ein oder andere Plauze :wink:
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Re: Gedankenexperiment in (weiter) Ferne: Art Nouveau Tattoo

Beitragvon OnceAgainICantSleep » 12.06.2012 16:25

Ach, was hab ich mich gestern gefreut, als ich hier deinen ersten Post durchgelesen hab, Bbhld. War ungefähr so: Juhu! Mal wieder jemand mit einer geilen, großen Idee!

Ich spreche mich auch für den Rücken aus. Primär aus den von Nanun genannten Gründen, Bierbauch und hängende Moobs. :p
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