Ich habe mir vor noch nicht ganz 2 Wochen ein Tattoo hier in Thailand stechen lassen. Um genau zu sein im hohen Norden Thailands. Es ist am rechten Unterarm und etwa so groß wie meine Handfläche (177 großer Mann).
Habe bereits 3 Tattoos davor gehabt.
Ich lese immer sehr viel über die Heilung und wie man sie unterstützt, was man beachten muss etc pp.
Ich habe mich auch dieses Mal durch verschiedene Seiten gearbeitet und natürlich den Artist befragt sowie seinen Zettel zur Rate gezogen.
Mir fällt jedoch auf, dass für viele Phasen des Heilungsprozesses für mich keine klar erkennbaren Hintergründe aufgezeigt werden können. Aber auch bei der Wahl der Creme etc streiten sich die Leute anscheinend ständig.
Ich habe nicht exzessiv recherchiert, aber durchaus mehr als einmal Google angestrengt und deshalb bitte ich darum, falls jemand etwas beizutragen hat, dies dann ohne Seitenhiebe zu tun.
Ich bin nicht all zu lang nach dem Stechen in den Süden, wo das Meer rauscht und auch um diese Jahreszeit die Sonne durchaus mal runter brennt.
Mein Tattoo habe ich mit Bepanthen gecremt, und zwar nach Bedarf immer dann, wenn ich meinte, dass es notwendig sei.
Das Tattoo habe ich anfangs mit einem schwarzen Bandana, das ich um meinen Arm gebunden habe, abgedeckt. Ich war nicht mal eine Woche nach dem Stechen im Meer und habe dort geplantscht und bin in die Wellen gesprungen.
Ca. 1 Woche nach dem Stechen war fast alles von der oberen Hautschicht ab und es gab kein bisschen Kruste. Die Farben sind nach wie vor gut erkennbar, die Linien tiefschwarz. Ich habe sogar die obere Hautschicht vorsichtig abgerieben, als diese sich löste.
Nun, nicht mal 2 Wochen danach ist das Tattoo kaum spürbar, man merkt noch etwas, aber es beschränkt sich auf ein leichtes Spannungsgefühl von Zeit zu Zeit, dem ich mit dem Auftragen einer dünnen Schicht Bepanthen entgegenwirke.
Ansonsten kommt das Bandana nur selten drauf, stattdessen verwende ich Sonnenmilch LSF 30 ohne Parfum.
[Ich poste kein Bild; leider sind einige Leute hier unsachlich und können es sich nicht verkneifen unnütze Kommentare wie "Gurke" loszulassen. Ich möchte ungern einen Floh in den Kopf gesetzt bekommen, denn ich bin mehr als zufrieden mit meinem Tattoo]
Worum geht es hier?
Mein erstes Tattoo habe ich mit 14 am Strand in Thailand stechen lassen. Mit Bambusstab. Warum meine Eltern es erlaubt haben weiß ich heute noch nicht, sie sind bis heute ganz vorne dabei bei den spießigsten Leuten, die ich kenne. Ich stehe zu der Entscheidung von damals, nur damit hier keine falschen Anschuldigungen in den Raum geworfen werden

Das Tattoo wurde ohne Hygiene Standards gestochen und ich habe mich eigentlich hauptsächlich im Meer "desinfiziert" nach dem Stechen. Es war ein kleines Tribal und ich kann mich heute nicht erinnern, wie ich es bei der Abheilung gemacht habe. Ich hatte damals keine Ahnung von Tattoos, und meine Eltern haben weder solche, noch Piercings oder irgendwas mit Body Modding zu tun. Ergo habe ich das Tattoo eben gecremt ein bisschen und naja, ich weiß es eben nicht mehr genau.
Die Moral: Das Tattoo ist prima verheilt, sieht heute noch gut aus für die Umstände und ich würde es so aber nicht mehr machen, weil ein Risiko besteht, das nicht klein ist.
Mein zweites Tattoo wurde in einem Studio in D gestochen, 4 Jahre später und ich habe mich informiert. Alles wurde streng nach Vorschrift gemacht und es hat sich eine Kruste gebildet, die ziemlich fies war und so ungünstig am Shirt klebte, dass über Nacht Teile der Farbe mit der Kruste aus dem Tattoo kamen. Ich habe damals Unguentolan verwendet, die Creme finde ich bis heute gut.
3tes Tattoo war auch im Studio und ist gut verheilt, ungefähr so wie das jetzige, vielleicht langsamer.
Nach dem ganzen Text, falls jemand nicht verstanden hat worum es mir geht nochmal mein Schluss:
Lässt euch nicht von den ganzen Posts in Foren und von den ganzen Tipps etc verrückt machen. Pflegt euer Tattoo und informiert euch. Lasst euch Tipps geben, aber hinterfragt diese!
Euer Körper sagt euch, wie ihr mit ihm umgehen könnt. Ein Tattoo, dass nach einer Woche die alte Haut abgeworfen hat und sich wie ein Babypo anfühlt ist keine offene Wunde mehr! Die Haut ist trotzdem nicht im Original Zustand, deshalb natürlich Acht geben, allerdings sind viele Tipps und obligatorische Pflegehinweise aus meiner Sicht einfach unbrauchbar und führen nur zu unnotigem Stress. Wer sich den geben will darf natürlich umsorgen wie er möchte, ich werde niemandem vorschreiben, wie er oder sie sein/ihr Tattoo zu pflegen hat.
Um diesen doch viel zu langen Post zu einem Ende zu bringen noch ein paar Fragen, die ich wie oben erwähnt nicht wirklich klären konnte mit meiner Google Suche.
Wie genau sind die Heilungs Phasen eines Tattoos?
Warum genau ist Wasser ein so großes No go? Beziehe mich explizit nicht auf ein ganz frisches Tattoo, sondern auf eines, das bereits die Phase der offenen Wunde abgeschlossen hat!
Warum ziehen Salben Farbe aus einem Tattoo?
(Kein Halbwissen oder irgendwelche Aussagen, die ihr irgendwo gelesen habt, oder weil "da Däddoowierer des gsagt had"; bitte medizinische Fakten, die sich am besten mit Quelle nachprüfen lassen.)
Guten Tag die Herrschaften
Bruxis, I