von neo » 04.04.2011 10:23
Sorry, aber ich halte das ganze für eine Ausrede. Wenn etwas in der Beziehung über ein Tatttoo ausgetragen wird, stimmt was nicht.
Und generell gilt: Niemand lebt, um anderen zu gefallen. Du solltest mal deine Sichtweise auf Beziehung genau unter die Lupe nehmen. Deine Freundin ist nicht dazu da, dich deinem Geschmack entsprechend zu schmücken, sozusagen nur Ego-Push für dich zu sein. Wenn du sowa brauchst, kauf dir ein Auto. Natürlich ist körperliche Anziehung ein wesentlicher Punkt, aber ich glaube nicht, daß du besonders angetan wärest, wenn deine Freundin dich sitzen lässt, nur weil deine Haare anfangen, dir auszugehen. Und ich schätze mal, du hast mit Sicherheit nichts dagegen, daß deine Freundin Verhütungsmittel nimmt, die in den meisten Fällen schwere Nebenwirkungen haben, wenn der Körper über Jahre mit Hormonen vollgepumpt wird. Aber da dir das das Leben einfach macht, hast du sicher nicht darüber nachgedacht, daß sie sich da deinetwegen schädigt.
Mal abgesehen davon, daß es natürlich Tattoos gibt, die so schlecht gemacht sind, daß sie schlicht und einfach unästethisch sind und man auch als Tattooliebhaber davon unangenehm berührt sein kann, gilt in erster Linie: Sie muss mit sich und dem Tattoo leben, und zwar für immer. Mit dir nicht. Und wenn du ein Drama daraus machst, könnte es sein, daß sie ziemlich schnell entscheided, daß deine Prioritäten in der Beziehung ein bischen daneben sind. Und wenn sie vorher nicht mir dir darüber geredet hat, liegts wahrscheinlich daran, daß sie sich nicht als dein Eigentum betrachtet und du nicht dazu einlädst, daß sie ihre Gedanken und Pläne mit dir teilt. Ich persönlich würde einen "Partner" ziemlich schnell absägen, wenn er mir vermittelt, daß er mich wegen sowas nicht mehr attraktiv finded.
Erwachsenwerden besteht neben anderem auch darin, die Wertvorstellungen, die einem die Eltern vermittelt haben, mal genau unter die Lupe zu nehmen, und zu überlegen, ob die wirklich Gültigkeit für einen haben sollen. Unreflektiert Meinungen nachbeten und nach Möglichkeit von anderen zu erwarten, daß sie einen darin auch noch bestärken, zeugt meiner Ansicht nach nicht von geistiger Reife. Die Arbeit wird dir niemand abnehmen, indem er dir das austreibt, das ist dein Job.
Und deshalb ist es völlig unerheblich, dir das Tattoo schmackhaft zu machen. Du hast es ja nicht.
Und wenn deine Eltern dir beigebracht haben, daß Tätowierte asozial sind, drogensüchtig und kriminell, solltest du dich vielleicht fragen, warum du mit einer drogensüchtigen, asozialen Kriminellen zusammen bist, denn sowas ist man natürlich auch bevor man sich tätowieren lässt, oder?
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neo am 04.04.2011 12:30, insgesamt 2-mal geändert.