von nifunifa » 16.11.2012 15:42
hallo nochmal,
@tim: ganz so einfach ist das leider nicht. es reicht, sich selbst die betreffenden passagen durchzulesen, wie etwa:
"Unterdessen näherten sich die kleinen schwarzen Taka-Tuka-Kinder Pippis Thron. Aus irgendeinem unbegreiflichen Grund bildeten sie sich ein, dass weiße Haut viel feiner sei als schwarze, und deshalb waren sie voller Ehrfurcht, je näher sie an Pippi und Thomas und Annika herankamen. Pippi war ja außerdem Prinzessin. Als sie ganz nah an Pippi herangekommen waren, warfen sie sich alle zu gleicher Zeit vor ihr auf die Knie und senkten die Stirnen auf die Erde."
allerdings, wie du ja schon meintest, muss man das geschriebene auch im historischen kontext sehen, so war beispielsweise "neger" damals eine geläufige ausdrucksweise (der negerkuss hat ja auch ziemlich lange "überlebt").
und um ehrlich zu sein, je näher ich mich mit den passagen auseinandersetze, desto mehr denke ich, dass lindgren einfach einen gegebenheitszustand beschreibt (ein freund von mir, weiß, war in afrika und wurde auch sofort umlagert und angehimmelt), den sie aber nicht unkritisiert lässt, so heißt es schließlich: "aus irgendeinem unbegreiflichen grund bildeten sie sich ein, ..." ergo ist es eigentlich blödsinn, zwischen weiß und schwarz zu unterscheiden.
@kontrakreativ
wie gesagt bringe ich ein schwarz-weiß-kariertes muster unter, das damals von der ska-bewegung aufgegriffen wurde: "Dies war Ausdruck des antirassistischen Hintergrunds der Ska-Bewegung, die das Schachbrettmuster bis heute als Symbol verwendet." das reicht mir, um mich vor mir selbst zu rechtfertigen und diejenigen, die trotzdem ihren unmut kundtun, werde ich das dann eben erklären müssen.
bereuen oder schämen werde ich mich sicher nicht. pippi ist für mich ja auch nicht nur eine bloße kindheitserinnerung, sondern teilweise ausdruck meiner ideale.