Katsushika hat geschrieben:Hey usd, weiter vorne werden Antifa, Autonome und der schwarze Block in einen Topf geworfen. Du packst jetzt noch Mao dazu und irgendeiner kramt wahrscheinlich noch n StalinFreak aus der untersten Schublade.
Wir reden über Extremismus und nicht über den äußerst linken Flügel der SPD, oder? Die "Antifa" ist mitnichten ein freundlicher Haufen politisch bewegter (junger) Menschen, denen die Demokratie am Herzen liegt. Ein großer Teil der Antifa-Gruppen ist dem Autonomen und verfassungsfeindlichen Spektrum zuzurechnen. Man findet in der Antifa soviele Kommunisten wie Maoisten und Stalinisten. Ich persönlich habe dort wenig Demokraten treffen können. Und ich hab nen sehr intimen Einblick gehabt.
die ideale Allzweckwaffe, um weiß arischen Widerständlern -- Jeder Alk-schwangere vollgepisste Stammtisch ist auf ihrer Seite! -- den Heiligenschein anzuheften, den sie brauchen, um Deutschland (die Welt?) von der jüdischen/afroamerikanischen/islamistischen/asiatischen/linksintelektuellen Weltverschwörung zu befreie...,
Du verwechselst da was. Ich stehe in der Mitte, nicht links und nicht rechts. Ich bin Demokrat und gebe einen Scheiß auf extremistische Weltverbesserer, die die Welt nur verbessern können und wollen wenn du ihr scheiß Dogma kaufst. Ich brauche kein Dogma mehr. Revolutionsromantik ist am Arsch, vorbei. Ich bin erwachsen!
Widerstand gegen wen eigentlich?
Indiskutabel - ich stehe in der Mitte. Und mit den meisten Linken oder Rechten brauchst über dogmatische Winkelschläge nicht diskutieren. Wem also stellst Du diese Frage?
Jeder Alk-schwangere vollgepisste Stammtisch ist auf ihrer Seite!
Hab ich bei den linken nicht anders empfunden. 1. Mai am Mariannenplatz, mehr als 10.000 Teilnehmer. Und davon ein Haufen besoffener Punks ohne echte Aussage, spaßbereite Gewalttäter die der Zufall des Lebens hätte auch auf die Rechte Seite spülen können (was übrigens oft vorkommt). Dann der Autonome Block, immer schön weit vorne, was für ein Zufall und die Antifa mittendrin und drumherum, wohl organisiert.
Links- und Rechtsextremismus wollen in irgendeiner Form das Zusammenleben von Menschen ordnen und versuchen das, auf halbwegs politischem Wege zu erreichen.
Bitte was? Les Dir mal bitte die Debatte zur Wiedererlangung der autonomen Politikfähigkeit durch. Schau in die Linken Szenepostillen. Geh auf die Vollversammlungen zu Demos. Dann weißte woher und vor allem wohin der Wind weht. Ordnen? Da werden dogmatische Maximalziele verordnet. Und an denen bin ich nicht interessiert.
Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit oder dem Gegner hat da seit den 80ern sicher für weniger herzlichen Tonfall gesorgt. Meine Frau war in den 90ern in Bielefeld, als deutsche Polizisten die Antifa auf die Hauptverkehrsstraßen und unter Wasserwerferwagen getrieben hat.
Wir brauchen uns nicht darüber unterhalten wie es dazu kommt. Diese Diskussion hab ich zu oft geführt und war selber lange Zeit zu unehrlich. Die Realität ist, dass es keine Berechtigung gibt Barrikaden zu bauen, Steine zu werfen (wie oft hab ich gesehen, dass diese armseeligen Figuren die Pflastersteine über die Polizei hinweg den eigenen Mannen ins Gesicht geworfen haben, weil es nur noch um blinde Gewalt geht.) War die erste Generation der Hausbesetzerszene wenigstens noch wirklich ein Vorreiter, der auf einen vorhandenen, eklatanten und weitreichendne Missstand hinwies, waren die Nachfolger letztlich nur noch Nutznießer, deren Hausbesetzung weniger etwas zu tun hatten mit den vereinzelten Luxussanierungen, denn mit dem Versuch Autonomie mit Gewalt zu erzwingen. Siehe Mainzer Straße in Berlin.
Ich war oft genug auf Demos. Ich weiß sehr genau wann Zeit war, sich zu verpissen und wann ich und andere geblieben sind.
Rechte machen grundsätzlich anwesende Minderheiten für alles Elend dieser Welt verantwortlich, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, eingewachsene Fußnägel. Wer dann aber noch von der Vormachtstellung einer nebulösen "arischen" Rasse fantasiert, begibt sich auf das Genetik-Niveau der Dampfeisenbahnzeit.
Linke weisen häufig einen ähnlich begründenden Antisemitismus auf. Und die Begründungsstrategien warum man glaubt den Willen des "kleinen Mannes" ignorieren zu können und meint über seinen Willen hinweg zu entscheiden, welche Gesellschaftsform die bessere für ihn sei, ist ebenso mies wie oberflächlich und diktatorisch.
Und den Schwachsinn willst Du allen Ernstes gleichberechtigt ansehen mit Leuten, die, nicht weil sie mit ihrer eigenen Misere nicht zurecht kommen, sondern weil sie ein Idealbild der menschlichen Gesellschaft vor Augen haben, für ihre Überzeugung eintreten?
Für ein Idealbild der menschlichen Gesellschaft kann man nicht mit Gewalt eintreten!
der lernts sowieso nicht mehr.
Hättest Du Dich eigentlich versehentlich gern Katjusha genannt?
Nur am Rande: die Skinhead-Bewegung war...
Das glaub ich, hat hoffentlich auch der letzte Hinterbänkler verstanden. Aber schön für die vierhunderdreiundzwanzigste Wiederholung.
Sorry, daß ich hier als Frischling nen MegaPost absetze. Der Gedanke von Herder oder AA war in meinen Augen jedoch deutlich in der Unterzahl.
Du bist in meinen Augen politisch so durch, dass Du nicht mal im Ansatz verstanden hast worum es mir geht.
@yuppi-meyer: ich erkenne keinen Unterschied der zu einer Sicht führen würde, die einen linken Extremismus anders berechtigt als einen rechten. Diese Leute geben alle einen Scheiß auf Demokratie und normale Gesellschaft mit normalen Ansprüchen. Da wird hoch theoretisiert, der Kleine Mann auf ein willenloses, dummes Zahnrädchen reduziert. Die aktive, gestaltende Teilnahme an der vorhandenen Gesellschaft wird völlig verweigert, hauptsache man kann sein fuckin Image pflegen und abdrehen - egal ob rechts oder links. Diese unheilvolle Neigung ist in meinen Augen auch das was die linken Szenen über Jahrzehnte ruiniert hat. Sehr schön war das auf Vollversammlungen zu beobachten, wenn Streit und Teilnahmeverweigerung ausbrach, nur weil viele Gruppen ihre kruden, fast verschwörungstheoretischen Vorstellungen über die Ursachen des Jugoslawienkrieges nicht durchsetzen konnten. Und hey, es ging ja nur um ne Antikriegsdemo. Wer stellt da schon seine politischen Ziele einfach mal hinter die WIRKLICHE Aussage.
Edith:
Für mich ist Links gegessen und Rechts war es schon immer. Ich stehe auf "M" wie Mensch, wie Mitte, weil meine Ziele, mein Streben für alle gelten, egal ob für Ausländer, für Migrierte, für Schwule, Lesben, Heteros, Normalos, schwule Normalos, BSDMer, Tätowierte, Muslime, Juden oder Christen. Jeder hat ein persönliches Maß an Freiheit, das endet an dem genau gleich großen Maß Freiheit des anderen - anders kann Gesellschaft nicht funktinieren. Über friedlichen Austausch und interaktiver vernünftiger Einigung. Es gilt nicht die paar Extremen umzudrehen oder zu bekämpfen. Es gilt, dass die Gesellschaft SICH positiv gestaltet. Eine Gesellschaft kann man nicht zwingen, zu keinem VERMEINTLICHEN Glück dieser Welt.