Lehrer mit sichtbaren Tattoos?

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Lehrer mit sichtbaren Tattoos?

Beitragvon BambiCore » 30.01.2010 15:23

Hallo ihr :-)

ich studiere auf Lehramt um zukünftig am Gymnasium zu unterrichten (bis es soweit ist, werden wohl noch einige Jahre vergehen.... :roll: ). Da ich selbst sichtbare Piercings trage und demnächst auch mein erstes Tattoo bekomme (keine Sorge, das 1. Tattoo kommt an eine verdeckte Stelle :D ), frag ich mich schon seit einigen Monaten, wie das wohl ist als 'Lehrer mit sichtbaren Tattoos'? Gibt es hier vllt sogar ein paar Lehrer, oder Freunde von solchen?

Ich habe möchte mir eigentlich u.a. die Arme tätowieren lassen - nichts politisches, sondern eher in Richtung Kunst. Da ich als 3. Fach auch plane Kunst zu studieren, wäre das zumindest ja mal nicht so weit hergeholt... :lol:


Im Internet bin ich leider auch nicht so fündig geworden, da sich iwie alles widerspricht :/ Ich selbst finde, dass Tattoos und Piercings keinerlei Probleme darstellen sollten, dass das in unserer Gesellschaft leider nicht unbedingt die Realität ist, ist mir klar. Gerade im Lehrerberuf finde ich die Gründe, die gegen Tattoos und Piercings sprechen, als totalen Blödsinn: u.a. dass man ein Vorbild sein sollte, dass die Schüler ja dann auch so aussehen wollen könnten,... Ist das Ziel der Eltern, dass wir einen perfekten, stupide denkenden, Roboter/Schüler erziehen, der nicht fähig ist, selbst zu reflektieren? Mag sein, dass ich das hier überspitze, aber so manch einer versteht vllt dann eher, worauf ich raus möchte....außerdem macht mich unser ach-so-tolles Bildungssystem rasend...

Nun gut, genug OT..... würde mich sehr über eure Erfahrungen/Berichte freuen :-)
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Beitragvon Smokeee » 30.01.2010 15:31

Also wenn ich mal so zurück denke hätte ich ein Tätowierten Lehrer schon sehr cool gefunden. Aber da liegt evtl. auch das Problem, wenn man als Cool angesehen wird, wird man vielleicht nicht sonderlich ernst genommen.

Ich denke aber auch das es noch drauf ankommt auf was für einer Schule du mal Unterrichten möchtest. Ich vermute mal auf nem Gymnasium könnte es da schwierig werden, da viele Direktoren doch den sogenannten Stock im A... haben. Auf ner Hauptschule wäre es evtl. leichter weil die Schüler dich mehr akzeptieren würden. Aber das sind alles nur Vermutungen.

Ich habe selber keine Erfahrungen gemacht, wollte einfach nur mal meine Meinung bzw. Bedenken äußern. Vielleicht hilfts ja trozdem ein wenig.
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Beitragvon BambiCore » 30.01.2010 16:43

Hm wo ich mal unterrichten möchte? Naja so wie es gerade läuft, würde ich am liebsten an der Universität bleiben, dort wäre es auch eher kein Prob. Schüler unterrichten würde ich auch sehr gerne (hängt aber auch von den Umständen/Bildungssystem etc. ab)...oder eben auch sehr gerne an eine freie Schule (auch hier denke ich, dass es eher kein Problem sein sollte).

Habe mich nur gefragt, wie das ist, wenn man sich an einem 'normalen' Gymnasium bewirbt und genommen wird, und wenn dann im Nachhinein vllt mal auffällt, dass Person X tätowiert ist....sind das Kündigungsgründe? Spricht das nicht gegen das Diskriminierungsgesetz?

Ich peile eigentlich keine 'normale' Schule an, aber 1) man weiß ja nie, und 2) interessiert es mich einfach, wie das wohl gehandhabt wird :-)
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Beitragvon MissingMissCharlene » 30.01.2010 18:13

Mein Rat: Überlege es dir mehr als gut, wenn es immer sichtbare Stellen sind. Und auch sonst könnte es schwierig werden, wenn Du die Tattoos dann zeigst (z. B. kürzere Hosen oder Ärmel). Wenn du hier aufmerksam mitliest, wirst du in einem anderen Thread ein Pausengespräch meiner Kollegen finden. Wenn Du nicht beim Staat bzw. Bundesland arbeitest, kegelst Du Dich eventuell schnell aus dem Bewerbungsverfahren, wenn Du Pech hast und ne Stelle suchst. Ich denke mal nicht, dass z. B. kirchliche Schulen auf Tattoos stehen. Und vielleicht bist Du schneller auf so was angewiesen als Dir lieb ist. Bei den Vorstellungsgesprächen bzw. der ersten Zeit meiner diesjährigen Stelle (Lehrermangel…*Ironieaus* die brauchen dich nicht, die können genug andere nehmen) hatte ich das Tat am Fuß abgeklebt bei offenen Schuhen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du evtl. ne Anweisung vom Chef bekommst, das Tattoo auf dem Arm zu bedecken, wenn Du schon ne Stelle hast. Jetzt egal, ob das eine staatliche oder sonstige Schule ist. Wenn die sehr konservativ sind. Ich kann mir jetzt noch nicht so ganz vorstellen, dass man Lehrkräfte deswegen gleich rauswirft. Aber Du musst sensibel sein, was die Stimmung im Kollegium bzw. die Meinung der Chefetage betrifft. Ich würde z. B. bei Elterngesprächen darauf achten, dass kein Tattoo zu sehen ist, das z. B. den Arm ziert. Lehrer repräsentieren, und an Gymnasien könnten Eltern sehr stark darauf bedacht sein, ebenfalls zu repräsentieren.

Ich bin Lehrerin und ich bin tätowiert.

Letztes Jahr war ich Referendarin und habe kürzere Hosen und Röcke getragen, mein Knöcheltattoo war sichtbar. Die Schüler fandens cool, ich war die Jüngste im Kollegium und es waren nur noch wenige Wochen. Da ging es, die Kollegen nahmen das auch recht locker, hat niemand was gesagt.

Ich habe jetzt allerdings ein größeres Tattoo auf dem linken Bein vor, es geht bald weiter. Und das bedeutet vor allem eines im Job: Lange Hosen!
Mein Tattoo auf dem Fuß ist kleiner, und ich werde da im Sommer offene Schuhe anziehen. Meinen Kollegen scheint das noch nicht sehr aufgefallen zu sein, sonst hätten die mich drauf angesprochen. Ich war direkt neben der Diskussion gesessen. Abkleben war nur am Anfang, als ich noch ganz neu war. Es wird bei mir im Kollegium allerdings gelästert. Und ich denke mal, wenn ich mit kürzeren Hosen oder im Sommer Röcken ohne lange Stiefel käme, wäre der Chef sehr schnell da und würde mich darauf hinweisen.

Schüler finden Lehrer schnell cool (oder was es sonst so für aktuelle Wörter für gibt), aber es liegt eine Gefahr darin. Ich habe letztes Schuljahr sehr mit dem Aussehen gespielt, z. B. täglich wechselnder Nagellack, auffälliger Ohrschmuck…und die pubertierenden Mädels fragten mit einer sehr sicheren Regelmäßigkeit, ob ich GNTM gesehen hätte! Ich gehe da heute anders ran. Manche Dinge nehme ich mir noch raus (heute schwarze Nägel, schwarzer Kajal übers halbe Lid, aber nicht immer), aber kaum noch auffälliger Schmuck und es war nur ein Tat zu sehen. Und das nicht immer. Drauf angesprochen hatten mich ältere Schüler. Nachdem das dann klargestellt war, dass Frau mmc ein Tattoo hat, gings jedoch normal weiter. Bei wärmerem Wetter wird’s wieder kurz ein Thema sein, aber die meiste Zeit sehen sie einem nicht auf die Füße.

An Piercings habe ich einige Lobes und n outer conch. Frage einer Schülerin dazu, ob der denn wehgetan hätte, sie denkt auch über so etwas nach! Wobei hier von den Kollegen bzw. vom Chef nichts kam.

Ich möchte ja jetzt eben wie gesagt was Größeres auf dem linken Bein. Schön fände ich es, wenn ich da noch den (bereits tätowierten) Fuß dazunähme. Aber es gibt etwas, das mich davon abhält.
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Beitragvon tattoogermane » 30.01.2010 21:53

ich hatte mal einen lehrer, der sichtbar an den unterarmen tätowiert war. allerdings ist das schon ein paar tage her. irgendwie anfang der siebziger des letzten jahrhunderts des letzten jahrtausends. (haha hört sich geil an)
der hat als junger mensch auf einem u-boot gedient, war dann bedingt durch seine gefangenschaft in die legion geraten und ist danach lehrer geworden. er war einer der lehrer, vor denen ich den höllischsten respekt hatte. bei ihm in der stunde hat wirklich gar keiner geschwatzt.

zumindest hat sich damals niemand daran gestört. weder kollegen, noch eltern.
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Beitragvon LÖö » 30.01.2010 21:57

Mit einem Lehramts-Studium an der Uni bleiben? Also die Unikarriere hat überhaupt nix mit Lehramt zu tun, nur mal so nebenbei.
In der Schule war bei mir niemand tätowiert, an der Uni schon.
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Beitragvon Herger » 30.01.2010 23:39

da jede institution ihre eigenen ansichten/regeln zum thema 'tätowierte lehrer' hat & vermutlich niemand ne einheitlich gültige antwort geben kann, ist die frage nach der akzeptanz meiner meinung nach die falsche rangehensweise an das thema...

besser/wichtiger zu klären find ich folgendes: bist du dazu bereit, auch im hochsommer mit langen ärmeln/hosen rumzulaufen?

kannst du die frage mit nem klaren 'ja, bin ich!' beantworten, steht auch komplett tätowierten armen nicht wirklich viel im wege.

sollte die antwort jedoch eher in richtung 'nö, mag ich nicht' gehen, dann würd ich mir die sache mit den sleeves vielleicht doch eher noch mal überlegen...
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Beitragvon LÖö » 31.01.2010 0:01

Bei LehrerInnen geht es ja auch um die Frage der Verbeamtung... Bei Übergewicht oder anderen Risikofaktoren wird es schwierig, Beamte(r) zu werden, wie es bei Tattoos aussieht, weiß ich nicht.
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Beitragvon micha69rs » 31.01.2010 0:44

Du hast ja hier schon einige gute Ratschläge bekommen. Ich geb mal auch noch meinen Senf dazu.

Ich bin auch sichtbar tätowiert, 3/4-Arm, Oberarme, Waden etc und ich trainiere Jugendliche, Kinder und Erwachsene im Sport. Da finden das fast alle cool und mir kann keiner was, weil es nicht so viele Ehrenämtler mit Fachwissen gibt.

Im Job konnte ich dagegen nicht das kleinste bisschen zeigen, da Branche, Kollegen und Vorgesetzte super konservativ sind. Deswegen wird man nicht gekündigt, aber man kann Probleme haben, sei es nur, das man sich nicht mehr wohlfühlt. Und das kann schon schlimm genug sein.

Von Vorstellungen wie "ich wähle künstlerische Motive etc" aus, kannst du dich ganz frei machen. Du kannst den größten Scheiss tätowiert haben oder auch die allerschönsten hochkünstlerischen Motive. Spielt keine Rolle, da deine Gegenüber das eh nicht erkennen werden.

Letztlich musst du es selbst wissen, nur was, wenn du deinen Traumjob mal gar nicht ausüben kannst. So etwas solltest du dabei mit beachten.
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Beitragvon BambiCore » 31.01.2010 1:49

Danke erstmal für die ganzen Antworten :-)

Warum soll denn die Unikarriere 'gar nichts' mit dem Lehrerberuf zu tun haben? Das erschließt sich mir nicht, sorry. Dass es Unterschiede gibt - ja, sicher; aber ich peile auch nicht _den_ Beruf an, und kann mir Verschiedenes vorstellen. Soll heißen: ich kann mir vorstellen als Lehrer an einer Schule tätig zu sein, ich kann mir aber ebenfalls vorstellen wissenschaftlich an einer Uni tätig zu sein, bspw. als Dozentin. Es gibt noch diverse andere Berufe, die mich auch sehr interessieren würde, aber das steht ja nun nicht zur Debatte - es ging einfach darum, wie man als Lehrer mit sichtbaren Tattoos eine Stelle finden kann, oder eben auch nicht finden kann...

Mit 'Motiven aus der Kunst' wollte ich vielmehr ausdrücken, dass ich nicht vorhabe mir an einer sichtbaren Stelle politische Motive oder eben auch 'anstößige' Motive tätowieren zu lassen - nichts, wovon man von grundauf davon ausgehen kann, dass es falsch interpretiert wird/schlecht ankommt. Hoffe, du verstehst nun, wie ich das gemeint hatte.

Zur Verbeamtung: fraglich, ob es das überhaupt noch geben wird, wenn ich mal soweit bin - fraglich, ob ich überhaupt verbeamtet werden möchte...birgt nunmal auch einige Einschränkungen...aber gut, das ist hier auch OT :)

Meine persönliche Einstellung zu einem sichtbaren Tattoo: ja, ich bin absolut bereit dafür langärmlig zu tragen! Aber das Ganze ist keine beschlossene Sache - nächstes Jahr werde ich ein halbes Jahr an einer Schule sein - dort werde ich mir dann mein eigenes Bild vom 'Schulklima' machen. Ich weiß nur soviel: wenn ich diesen Schritt gehen werde, dann gehe ich ihn bewusst - bewusst mit der Tatsache, dass ich meine Arme verdecken muss (wenn es dann doch iwie, iwann erlaubt sein sollte - umso besser...).
Versteht diesen Thread bitte nicht so, dass ich 'mal eben' entscheide, ob ich mich an sichtbaren Stellen tätowieren lasse, ohne groß Nachzudenken etc.. Ich wollte nur von euren eigenen Erfahrungen zu diesem Thema ein paar Statements haben - die ich ja auch bekommen habe :-)

@MissingMissCharlene: darf ich mal fragen, an was für einer Schule du unterrichtest & welche Fächer? Neugierig :lol: Und zu deinem Nagellack hatte bisher niemand was gesagt? :)
Ein Freund von mir ist Lehrer an der Hauptschule. Er hat 2 Labrets, 1 Septum und den Oberarm tätowiert. Bei ihm hat noch nie jemand etwas dagegen gesagt....aber ich denke, dass das wohl einfach vom jeweiligen Direktor abhängig ist - oder? Wenn man sich also darüber bewusst ist, dass man eben evtl alles verdecken muss, spricht eigentlich nichts dagegen...oder habe ich da iwas wichtiges vergessen?
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Beitragvon upsidedown » 31.01.2010 4:55

Eine einheitliche Antwort wirds darauf leider nicht geben können. Im öffentlichen Dienst, wie auch in privaten Unternehmen sitzen für Personalfragen Verantwortliche. Personalschefs, Teamleiter, Vorarbeiter, Vorgesetzte. Die sind unterschiedliche sozialisiert. Bei einer Entschiedung für oder gegen eine Person wirst Du i.d.R. nicht die Begründung finden, dass die Person sichtbar tätowiert ist. Du bist aber eben offen ausgeliefert, wenn Deine sichtbaren Tätowierungen eine Entscheidung beeinflusst. Auf Stellen bewerben sich viele, teils gleichermaßen geeignete Bewerber. Das liegt aufgrund der großen Nachfrage nach Arbeitsplätzen in der Natur der Sache. Da kann die persönliche Einstellung eines Verantwortlichen durchaus maßgeblich Niederschlag finden, ohne dass Du dessen Gewahr wirst.

Es ist eben Deine persönliche Entschiedung mit allen Für und Wider. Hier wird man kaum einen finden, der gegen einen sichtbar tätowierten Lehrer ist. Aber das ist leider nicht maßgeblich.

Alle hoffen, dass es sich mit der Zeit gibt. Teils passiert das ja auch. Diversity Management schreitet teils voran. In manchen Bereichen wird das vllt. nie Einzug halten.

Viel Glück.
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Beitragvon poison_my_teddy » 31.01.2010 11:05

Ich hoffe das ist jetzt nicht allzusehr OT aber was würde passieren, wenn jemand verbeamtigt wird und sich danach sichtbar tätowiert, wie z.B. den Hals oder das Gesicht.
Kann ihm dann sein Rang wieder genommen werden?
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Beitragvon Macavity » 31.01.2010 13:00

Ich will dich ja nicht desillosionieren aber:

BambiCore hat geschrieben:Warum soll denn die Unikarriere 'gar nichts' mit dem Lehrerberuf zu tun haben? Das erschließt sich mir nicht, sorry. Dass es Unterschiede gibt - ja, sicher; aber ich peile auch nicht _den_ Beruf an, und kann mir Verschiedenes vorstellen. Soll heißen: ich kann mir vorstellen als Lehrer an einer Schule tätig zu sein, ich kann mir aber ebenfalls vorstellen wissenschaftlich an einer Uni tätig zu sein, bspw. als Dozentin.


funktioniert so nicht! Dozentin sein hat rein gar nichts damit zu tun, Lehrerin zu sein. Mit einem Lehramtsstudium qualifizierst du dich nicht, auch an Universitäten unterrichten zu dürfen (wie L'Öö schon sagte).
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Beitragvon holisch » 31.01.2010 13:11

Ich denke, die ganze Diskussion kann man auf eine simple Frage oder besser statement runterbrechen...

Herger hat geschrieben:besser/wichtiger zu klären find ich folgendes: bist du dazu bereit, auch im hochsommer mit langen ärmeln/hosen rumzulaufen?

kannst du die frage mit nem klaren 'ja, bin ich!' beantworten, steht auch komplett tätowierten armen nicht wirklich viel im wege.

sollte die antwort jedoch eher in richtung 'nö, mag ich nicht' gehen, dann würd ich mir die sache mit den sleeves vielleicht doch eher noch mal überlegen...


Was hast du jetzt davon mit Mitte/Ende 20 einen Arbeitgeber zu haben, dem offensichtliche Taetowierungen nichts ausmachen, ob staatlich oder privat? Ein komplettes Arbeitsleben laeuft nicht selten ~50 Jahre. Selbst wenn man dieses beim gleichen Arbeitgeber bleiben sollte, was hoechst unwahrscheinlich ist, heisst das nicht, dass auch die Entscheidungstraeger immer der gleichen Meinung sein werden...
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Beitragvon MissingMissCharlene » 31.01.2010 13:54

Ich bin Realschullehrerin in BY mit Deutsch und Geschichte (fällt gerade unter mieses Karma ;)).
Bis jetzt sagt keiner was zum Nagellack, ob bunt oder eben schwarz. Ob die Kollegen jetzt was in Bezug auf eine bestimmte Ecke denken oder nicht, weiß ich nicht. Allerdings merke ich jetzt nicht, dass der Umgang anders wäre. Wir kommen miteinander klar und ich bin da jetzt auch einigermaßen im Kollegium drin. Da kommt bisher nichts von ihnen und vom Chef (er hat mich jetzt trotz schwarzem Lack z. B. für eine Prüfungsaufsicht an der Uni eingeteilt, also fällt das wohl jetzt nicht ganz so negativ auf ;)).

Bei den Piercings, um das nochmal kurz aufzugreifen, ist es schon so, dass man da allgemein ein wenig toleranter zu sein scheint. Mein Problem hier, wenn man das so sagen kann, ist gerade meine Schülerklientel. Ich bin an einer Stadtschule, an der in den höheren Klassen bald jedes zweite Mädel gepierct ist. Von daher ist das für mich nun auch eine Frage der Abgrenzung, ich würde gerne mein Ohr noch ein wenig „löchriger“ haben. Na ja.

Ich hatte persönlich an meiner letzten Schule nie Probleme mit Tattoos. Das war ein Kollegium, da hatten sich alle lieb. Nein, war wirklich so, dass es sehr schön da war. Jetzt versteht man sich auch gut mit den Kollegen, aber man merkt schon, dass gelästert wird, ob es um Tattoos oder Piercings geht. Da sollte man schon sensibel sein.
Ein Tattoo oder mehrere spricht nun natürlich nicht gegen die Qualifikation als Lehrkraft. Aber mitunter ist es nicht so gefragt, dass es jeder weiß, man hat eines bzw. man zeigt das immer. Es gibt im schulischen Bereich eben tatsächlich sehr, sehr, sehr konservative Leute.
Wobei ich ja schon mal gespannt bin, ob nochwas kommt, wenn ich wieder offene Schuhe trage. Das werde ich dann schon noch tun, die anderen Dinge bleiben unter den Hosen. Es sei denn, der Chef sollte nochwas sagen ;).
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