Guude,
also ich habe am 24.12.2006 um 0 : 00 Uhr meine letzte halbe Kippe geraucht und seitdem keine mehr angefasst. Im Grunde ist der einzige Weg mit dem Rauchen aufzuhören der unbedingte Wille! Es hilft wenn man wie ich so ein richtiger Dickkopf ist
Edith: Eigentlich sollte es nicht so ein Roman werden, aber irgendwie, naja, lest selbst wenn euch die Länge nicht abschreckt)
Bei mir lief das so ab:
Stufe 1
Man erreicht den Punkt wo man merkt, dass man nicht mehr aus Genuss raucht, sondern nur noch aus Zwang und es einem eigentlich nicht mehr schmeckt. Man wird sich seiner Sucht bewusst, aber verdrängt noch die Konsequenzen und sagt sich lediglich "Irgendwann muss ich aufhören"
Stufe 2
(das kann bei jedem anders ausfallen)
Ich hatte einen "Moment der Klarheit". Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich wurde mir auf einmal bewusst, dass ich eines Tages sterben werde und das es okay so ist, Ich mein, wir wissen alle, dass wir sterblich sind, aber richtig BEWUSST nehmen wir das die meißte Zeit nicht wahr, was auch okay ist. Jedenfalls hab ich einen bewussten Gedanken über meinen Tod gehabt (klingt vielleicht ein bisschen morbide, aber so war es) Ich sah mich im Krankenbett liegen und kurz vor dem Tod röchelnd und um Atem ringend und mir die Lunge aus dem Hals hustend. Ich wusste, dass ich dann denken werde: "Du Idiot, hättest du damals doch nur aufgehört, dann könntest du jetzt noch viele Jahre weiter leben" Ich hatte das als ganz klares Bild vor augen und hab entschieden, dass ich so auf keinen Fall enden will. Klar kann ich auch anders qualvoll sterben, aber ich will mir im Augenblick meines Todes nicht den Vorwurf machen wollen, das ich es hätte verhindern können an den Folgen des Rauchens zu verrecken. Ich habe übrigens schon meinen Opa und meinen Onkel daran VERRECKEN sehen. Das will ich nicht!
Stufe 3
Ich hatte beschlossen aufzuhören! Dabei ist es wichtig nicht zu sagen "Ich versuche aufzuhören" oder "Mal sehen ob ich es schaffe..." Ich beschloss aufzuhören und nie wieder anzufangen PUNKT. Kein wenn und aber, kein mal sehen, kein irgendwas. Ich höre auf und damit BASTA. Mir wurde klar, dass es kein einziges vernunftiges Argument gibt um zu rauchen. Alles Illusion! Es gibt nur unzähliche Argumente nicht zu rauchen.
Ich wusste, dass ich nur aufhören kann wenn ich mich Stressituationen entziehe, da ein Nikotinmangel bei mir ein erhöhtes Aggressionsopotential hervorruft

Kennen bestimmt einige Raucher ganz gut. Also habe ich beschlossen am ersten Tag meines nächsten Urlaubs aufzuhören.
Jetzt kommt ein wichtiger Teil, der mir auch sehr geholfen hat: Ich habe absolut jedem den ich kenne verklickert, dass ich an diesem Tag aufhören werde. Ich habe das mit solch einer inbrunst vertreten und es so oft wiederholt und so großmäulig herumposaunt wie ich nur konnte! Damit hab ich für mich persönlich 2 entscheidende Stützen gebaut.
1. Ich konnte jetzt unmöglich kneifen weil ich sonst als totaler Trottel da gestanden hätte
2. Ich habe mir selber suggeriert, dass ich innerlich eigentlich schon aufgehört habe und habe alle Zweifel, alle Ängste und alle Schwierigkeiten die ich mit dem Aufhören hatte, mental schon beseitigt. Ich denke sowas könnte man wohl Selbstkonditionierung nennen.
Stufe 4
Die letzte Kippe...Alles läuft nach Plan. Es ist der 24.12.2006. Mein Urlaub beginnt morgen. Um 0 : 00 Uhr trete ich auf den Balkon und zünde mir die Zigarette an. Ich ziehe daran und Atme den Rauch in meine Lunge. Ich empfinde Abscheu und Hass. Ich sehe die Zigarette nicht mehr als irgendetwas das mir Freude bereitet, sondern als etwas das mich die ganzen Jahre verarscht hat, mich gequält hat, mich noch viel mehr quälen will, mich tötet. Ich drücke die fast noch komplette Kippe aus und werfe mein fast noch volles Päckchen weg.
DAS WARS!
Stufe 5
Der Körperliche Entzug ist nicht angenehm. Ich bin 3 Tage Zuhause geblieben hab mich auf meiner Couch rumgewältzt Fernsehen geschaut und mir immer wieder bewusst gemacht, dass ich stärker bin als die Sucht. Ich fand meine Idee alle Süßigkeiten aus meiner Wohnung zu verbannen ganz gut, sonst hätte ich vermutlich viel zu viel davon genascht

Der Körper fühlt sich einfach scheiße an. Schlapp, dennoch aufgedreht und nervös.
Die Verdaung stellt sich auch um. Ich hatte schon ein paar Verdaungsprobleme, aber nichts das nicht eine ordentliche Ernährung hätte kurieren können. NAch und nach klingen die Symptome ab.
Nach 4 Tagen hatte ich keinen Körperlichen Entzugserscheinungen mehr und die Körperliche Abhängigkeit ist vorbei!
Der Rest ist nur Willenskraft die ich zuvor aufgebaut habe.
Jede der mir erzählt, man wird Fett wenn man aufhört zu rauchen labert Müll. Bei mir war es genau anders rum. Man muss nur den Willen haben nicht alles in sich rein zu stopfen weil man eine Ersatzhandlung braucht! Sport zu treiben ist auch ne gute Idee. Und jeder der mir erzählt, wenn ich Alkohol trinke fang ich automatisch wieder an labert auch Müll. Direkt am nächsten WE war Silvester. Party gemacht, gesoffen, alle qualmen, aber ich nicht!
Also, im Prinzip ganz einfach

Bei mir hat das so wunderbar funktioniert!
Abschließend möchte ich sagen, das ich nichts von irgendwelchen Büchern, Videos, Nikontinkaugummis und Pflastern halte. Mir leuchtet es nicht ein, wieso ich meinem Körper das Gift zukommenlassen soll, das ich versuche los zu werden...kein Plan. Und wenn ich glaube, dass ich es nur schaffe wenn ich Hilfe durch Bücher oder Videos oder irgendwelche Hypnosekassetten bekomme, dann suggeriert man sich von Anfang an nicht von selbst stark genug zu sein. Dann wird man es auch in vielen Föllen nicht schaffen!
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Grüße,
Mr.Vos