Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon aptus » 23.12.2008 23:27

Also.....

Die tätowierten Kollegen,die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe,hatten eigentlich keinerlei Nachteile durch ihre Tätowierungen.

Wie schon erwähnt,auf der Station hat man standardmäßig sowieso einen langärmligen Kittel an.Mit dem wird im Endeffekt vermieden,das Patienten,Angehörige,Kollegen oder Vorgesetzte ein potentiell vorhandenes Unterarmtattoo oder Sleeve erspähen.
Ebenso wird dieser Kittel auch bei Meetings (Röntgenbesprechung,Früh-/Teambesprechungen,OP-Besprechung,oder irgendwelchen anderen Zusammentreffen) getragen.

Allein im OP muss man dann halt die Hosen runterlassen......Dort wird dann natürlich jeder einen freien Blick auf den Arm haben.
Eigentlich sollte das nicht so extrem auffallen,da oft genügend OP-Pfleger/-Schwestern auch nicht immer ganz unbemalt herumlaufen.Man fällt dort halt nicht ganz soooo dolle auf....Der Operationsbereich ist (Gott sei Dank) ein dem "Publikumsverkehr" nicht zugängliches Gebiet.

Und als guter Assistentzarzt ist man natürlich schon lange vor dem Chef im OP,um z.B. Röntgenbilder aufzuhängen,zu helfen,den Patienten zu lagern,sich dann einzuwaschen,die chirurgische Hautdesinfektion am Patienten durchzuführen,bzw. ihn abzudecken,ohne das der Chefarzt das Tattoo zu Gesicht bekommt.Denn dann hat man natürlich schon einen sterilen Kittel an,denn dieser hat-------juhuuuu......lange Ärmel....und man hat auch noch sterile OP-Handschuhe untenrum an!!!

Selbstverständlich ist es reine Utopie zu denken,das sein Vorgesetzter niemals das vorhandene Armtattoo sehen wird.Zufälle und andere Gelegenheiten (Weihnachtsfeiern oder Betriebsfeste---als harmloseste Beispiele) werden es schon irgendwann an den Tag bringen.....

Meiner Meinung nach wird man trotzdem heutzutage nicht mehr allzu schnell abgestempelt und in eine Schublade gesteckt,nur weil man ein Tattooträger ist.

Es gibt selbstverständlich halt immer ein gewisses Risiko,welches man eingeht.Es ist im Vornherein nie klar,an welche (eventuell erzkonservative) Vorgesetzten man irgendwann einmal gerät......

Wenn man jedoch selbstbewusst----gepaart mit sehr gutem Fachwissen und einer adäquaten Arbeitsmoral auftritt,dürfte meiner Meinung nach mit dieser Kombination nichts schief gehen.
Wer vorne ist,muss an den Anderen nicht vorbei.
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon Cosima » 10.05.2013 21:30

Hier wurdne zwei Threads zu einem zusammengeführt. | n8ght

Huhu,

ich studier im 10.Semester, also kurz vorm PJ, Medizin und habe heute mein erstes Tattoo bekommen :D
Stern am Fuß, schlicht, für mich wunderschön ... ich wollte ihn schon ewig und kann ihn ja auch gut verstecken.

Aber natürlich macht er Lust auf mehr ;-)

Frage: Gibts hier andere Medizinerin(nen) mit Tattoos und hat jemand Lust zu erzählen wie was wo ... hat jemand gar sichtbare Tattoos oder schonmal Ärzte mit sichtbaren Tattoos erlebt oder auch Reaktionen erfahren ?

Das meiste kann man sicher mit Kittel überdecken, aber dennoch interessiert mich Austausch, ist ja nun nicht so häufig ... und bei Frauen schon gar nicht ...

Mir fiel bisher auf, daß Piercings von Profs erstaunlich gut toleriert wurden, allerdings ist Studium ja auch nicht Arbeitswelt ... ich bin selbst aber piercingfrei und will das auch bleiben.

Merci schonmal und LG !
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon Kontrakreativ » 10.05.2013 21:43

Guten Abend meine Damen und Herren,

ich bin der Kontrakreativ und darf Sie heute durch den Tattooscout führen. Unsere erste Station ist das İnhaltsverzeichnis. Wenn Sie sich einen Augenblick Zeit nehmen, werden Sie hier so manchen interessanten Beitrag entdecken können; insbesondere auch zur Thematik Tattoos und Job. Unser naechster Halt ist dann auch schon Unterarmtattoo als Aerztin :wink:
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon hausschwamm » 10.05.2013 21:45

hmm da fällt mir pia ein. aber von pia hab ich schon lange nichts mehr gelesen. schade eigentlich.

und ansonsten, wirds nicht groß anders sein als in anderen berufen ;)
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon Cosima » 10.05.2013 21:49

Über genau den besagten Beitrag hab ich per google das forum gefunden :-)

Allerdings ist er von 2008 ... aber falls mein neuer Thread nervt kann er ja gerne an den alten angehängt werden.

LG
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon LÖö » 10.05.2013 21:54

Meine Schwester ist Ärztin, hat aber "nur" den Fuß und die Körperseite tätowiert. Das war also nie Thema. Ihre Ohrpiercings sind es auch nicht - sie arbeitet allerdings in der Rechtsmedizin und hat da keine Patienten, also die leben jedenfalls nicht mehr. Derzeit ist sie wegen der Fachärztinnenausbildung in der Psychiatrie und da läuft sie auch rum wie gehabt, ich hab sie auch grad gefragt und mitunter sieht man auch das Fußtattoo, je nach Schuh. Ich denk mal, dass in normaler Arbeitskleidung eh das allermeiste gar nicht sichtbar ist - und vor Unterarm/Hals/Ohr kann man ja auch erstmal all die schönen anderen Stellen vollmachen.
Zuletzt geändert von LÖö am 10.05.2013 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon n8ght » 10.05.2013 21:57

Nerven tut dein Thema nicht, aber es macht das Forum nicht übersichtlicher, wenn es zu jedem Thema drölfhundert Threads gibt. :wink: Insofern greife ich deine Idee gerne auf und verbinde die beiden Threads. | n8ght
K-ink-Man hat geschrieben:Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar!
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon Cosima » 10.05.2013 22:22

@LÖö

stimmt, in der Psychiatrie oder auch teilweise in der Pädiatrie wird oft Zivilkleidung getragen.
Dann könnte man im Sommer ja auch das Fusstattoo sehen, meines auch, das war mir klar.
Zeigt deine Schwester das und : gabs da mal Reaktionen ?

Patho ist natürlich ideal :D , aber jetzt nicht so das, wohin ich tendiere.

LG und danke fürs Threadzusammenführen !
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon LÖö » 10.05.2013 22:24

Sie macht nicht Pathologie, sondern Rechts/Gerichtsmedizin
Da ist wohl ein Unterschied :wink:
Spoiler: Bbcode Sp An
Und zwar laut Wikipedia der hier: "Die Gleichsetzung von Rechtsmedizinern mit Pathologen durch Roman- und Drehbuchautoren beruht in der Regel auf einem weit verbreitetem Irrtum. Der Pathologe ist ein Facharzt. Allein diese Tatsache berechtigt ihn nicht zur Teilnahme an gerichtlich angeordneten Leichenöffnungen. Pathologen führen in der Regel zwar auch Obduktionen durch, jedoch nur mit Einverständnis der Angehörigen, nachdem ein nicht-natürlicher Tod, also ein Mord, Suizid oder Unfalltod, ausgeschlossen wurde. Rechtsmediziner hingegen werden im Auftrag der Staatsanwaltschaft oder eines Gerichtes tätig und Obduktionen bedürfen hier gerade nicht dem Einverständnis der Angehörigen. Die rechtsmedizinische Leichenschau, hierzu zählt die äußere Leichenschau mit anschließender Leichenöffnung, auch innere Leichenschau bezeichnet, dient der Klärung"


Und ja, sie zeigt den Fuß wie gesagt auch in offenen Schuhen.
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon Cosima » 10.05.2013 22:54

Hast recht, natürlich ist das ein Unterschied.
In der Patho die ganze Histo und in der Rechtsmed die Obduktionen.
Bei uns ist es ein Unigebäude und läuft allgemein unter "Patho" deshalb meine zu grobe / falsche Wortwahl.
Sorry.

Werde aber jetzt allen Gerichtsmedizinerinnen die mir begegnen auf die Füsse gucken, vielleicht entdeck ich ja mal eine Gleichgesinnte ;-)

LG
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon cherryorchard » 10.05.2013 23:50

Also ich kenne zumindest 2 tätowierte Ärzte (ehemalige Mitbewohner). Bei beiden waren es allerdings gut verdeckbare Stellen.
Wahrscheinlich kommt es auch sehr auf die Motivwahl an. Wer einen Horrorsleeve trägt dürfte es als Psychiater oder Pädiater ziemlich schwer haben. Aber ich kann mir bei dem derzeitigen Ärztemangel nicht vorstellen, das ein ab und an durchblitzendes Fuß o.ä. Schwierigkeiten bereitet. Es gibt genug Ärzte die mit deutlich größeren Mankos (z.B. völlig fehlenden Deutschkenntnissen) durch die Kliniken springen und nicht entlassen werden.
Aber vielleicht ist es geschickt, mit deutlich sichtbaren Tattoos zu warten, bis die grobe Orientierung, wo es hingehen soll (Uni/peripheres Haus/ welches Fachgebiet) abgeschlossen ist. So ist jedenfalls mein Plan (daher kommt das erste Tattoo nächsten Monat auch auf den Oberarm).
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon santazero » 11.05.2013 8:32

Bei mir im Haus ist es nicht gerne gesehen wenn man sichtbar tätowiert ist. Da in der Pflege aber extremer Personalmangel herrscht, müssen sie damit leben :)
Unter Ärzten sind sichtbare tattoos soweit ich weiß verboten bzw müssen immer verdeckt vorm Patienten werden. Ich seh viele Ärzte ja auch in der op umkleide in Unterwäsche und da sind 1-2 ganz klein am Schulterblatt oder Oberarm tätowiert aber alles verdeckbar. 99% sind "nackt".
Ich weis aber aus anderen Häusern, dass es da nicht so eng gesehen wird. Einfach gut im Job sein und zu seinem äußeren stehen. In der Medizin und Pflege ist so ein Mangel, dass man wahrscheinlich in 4-5 Jahren mit gesichttattoos und Piercings in Gesicht arbeiten kann :)
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon *Bambi* » 11.05.2013 9:28

Sichtbar tätowierte Ärzte? vielleicht bis in ein paar Jahrzehnten... In der Pflege geht das bei uns netterweise auch in Ordnung, seh regelmäßig 3 "Sleeves" rumlaufen^^
Allerdings haben Ärzte ja im Normalfall langärmelige Kittel an, sodass man auf Station / bei Visite etc. sowieso nichts sehen kann.
Ich seh unsere Ärzte nur kurzärmelig, wenn sie direkt ausm OP oder sonstigen Funktionsbereichen kommen.
Von daher würde mich dieser Berufswunsch nicht vom Tätowieren abhalten, muss ja nicht gleich Unterarm oder Hals sein, alles andere ist doch kein Problem!?
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon Pünktchen » 11.05.2013 14:07

Also meinen Freund hat letzte Woche ein sichtbar tätowierte junge Ärztin aufgenommen. Unterarm/Handgelenk. Krankenhausart (falls von Belang): Psychiatrie/Sucht. Es war jetzt aber eher das normale "nette" Mädelstattoo. Blumen mit Ranken und Sternen (hat mir aber gut gefallen, hat gut gepasst und gar nicht gestört). Fand die Ärztin nicht weniger kompetent deswegen.
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Re: Sichtbare Tattoos als Arzt/Ärztin

Beitragvon Lecce » 13.05.2013 10:35

Pünktchen hat geschrieben:Fand die Ärztin nicht weniger kompetent deswegen.


Finde sowieso das vor allem im medizinischen Bereich gerade die Kompetenz das Wichtigste ist.
Da könnte der mich behandelnde Arzt / Ärztin meinetwegen wie der Zombieboy aussehen. So lange er / sie weiß was getan werden muss und dank Kompetenz auch das Gefühl vermittelt gut aufgehoben zu sein, wäre für mich alles in bester Ordnung.

Könnte mir aber vorstellen das man bei der älteren Generation als Arzt mit sichtbaren Tattoos einen etwas schwereren Stand hat.
Es gibt 3 Sorten von Menschen auf dieser Welt!
Die die zählen können und die, die es nicht können.
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