"Ich weiß, dass viele meinen, dass so lange die Vorlage stimmt die Sprachkenntnis nicht erforderlich ist, dies sehe ich aber nicht so."
Da teile ich deine Meinung zu 100%, weil es hier nicht nur auf die Sprachkenntnis ankommt (BTW das Althebräisch des Tanach oder das heutige Ivrit Israels?), sondern auch auf die Kenntnis des Alphabets. Reines nicht verstehendes "Nachmalen" birgt gerade bei verwechselbar ähnlichen Zeichen die Gefahr von Fehlern, schlimmstenfalls sinnentstellenden Fehlern.
Ich entnehme deiner Frage, dass du Hebräisch nicht lesen kannst. Was soll es dann? Worín besteht der Reiz eines Tattoos in einer Sprache, die ich nicht beherrsche? Mich erinnert das - Jahre her - an eine Phase, wo jeder chinesische Schriftzeichen haben wollte, samt der bekannten Peinlichkeiten.
Peinlich kann es selbst dann werden, wenn der Spruch orthografisch und grammatisch zwar korrekt ist, aber dem Betreffenden die Konnotationen einzelner Begriffe oder literarische bzw historische Kontext von Redewendungen nicht bekannt sind und der Sprachkenner dann je nach Veranlagung grinst oder die Augen rollt

Ich kann mich hier im Forum an solche verunglückten Ideen in den Varianten Englisch und Latein erinnern. Dem Forum sein Dank blieb es bei der Idee
Die hebräische Sprache kenne ich nicht, aber ich wette drauf, die ist auch reich an Sprachspielchen mit Hintersinn, Ironie und Doppeldeutigkeit.
Kurz und gut: Ein fremdsprachiges Tattoo sollte sich meiner Meinung nur der stechen lassen, der die jeweilige Sprache auf einem literarischen Niveau beherrscht; damit meine ich, dass man sowohl den literarischen Kontext eines als als Tattoo beabsichtigten Zitats kennt als auch in der Lage ist, Sprachwitz, Ironie, Hintersinn und das Spiel mit Doppeldeutigkeiten und Anzüglichkeiten in der jeweiligen Sprache zu erkennen und zu genießen.