Vernarbung – warum?

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Vernarbung – warum?

Beitragvon kommunist » 04.09.2013 20:21

Hallo liebe Tattoo-Gemeinde,

ich hoffe, dass mir hier jemand einen Tipp geben kann.

Ich habe mir vor knapp 3 Monaten mein drittes Tattoo stechen lassen.
Leider ist es dieses mal nicht wie früher (6+12 Jahre her) abgeilt.
Ein einigen Stellen der Outlines sind deutliche, erhabene "Narben" entstanden.

tattoo.jpg
tattoo.jpg (398.05 KiB) 11785-mal betrachtet


Der Heilungsprozess ist eigentlich gut verlaufen – nichts abgerissen, ordentlich gecremt, gereinigt, etc. Lediglich etwas Sonne dürfte nach ca. 8-10 Tagen 'drauf gekommen sein.

Der Tattoowierer meines Vertrauens ist auch ratlos.
Der Hersteller der Farbe tippte dann auf Nachfrage auf eine Allergie – die Farbe hat einen geringen Nickelanteil und ich habe tatsächlich eine leichte Nickelallergie – aber es hat weder gejuckt, noch war es irgendwie rot. Ein Nickelkontakt äußert sich bei mir normalerweise mit extremen Juckreiz und Rötung! Bei den ersten Tattoos hatte ich noch keine Allergie – bzw. war mir nicht bekannt.

Ich habe jetzt auf Rat des Farbenherstellers 14 Tage Hydrocortison-Salbe angewendet – das hat aber leider überhaupt nichts verändert. Einige Leute haben mir erstmal geraten abzuwarten – aber es tut sich halt seit ca. 2 Monaten nichts – d.h. die erhabenen Stellen verändern sich nicht sichtbar.

Hat hier jemand vielleicht noch Ideen?
Insbesondere weil ich eigentlich noch nicht ganz fertig bin und weitermachen wollte...

Liebe Grüße!
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Re: Vernarbung – warum?

Beitragvon SabrinaLionheart » 05.09.2013 20:57

Würde mich mal interessieren, welche Farbe benutzt wurde? Habe am Oberschenkel glaube ich auch etwas ähnliches und habe auch eine leichte Nickelallergie !!!
lg
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Vernarbung – warum?

Beitragvon upsidedown » 06.09.2013 2:12

Anscheinend sind die Outlines mit der gleichen Farbe wie Füllung und Schattierung gestochen. Eine Füllung ist nicht wirklich viel weniger hart für die Haut als eine Linie. Insofern würde ich den Fehler erstmal nicht bei der Tätowierfarbe suchen.

Je nach verwendeter Maschine, Nadel und Einstellung, können Linien durchaus eine zeitlang hochkommen und glätten sich danach wieder auf das Niveau der restlichen Haut. Bei mir hat das gut zwei Monate gedauert bei einigen Lines (und der Typ kanns definitiv! Dafür häng ich meinen Arsch ins Feuer!). Möglicherweise glättet sich das noch.

Möglicherweise sind die hochgegangenen Lines auch etwas zu hart gestochen worden und narben jetzt. Bei dem einen oder anderen kann das je nach Disposition der Haut unterschiedlich stark ausfallen.

Gegen ein Narbenkeloid spricht die unregelmäßige Verteilung. Wenn Du an den proximalen Extremitäten zu Keloiden neigst, dann gehen fast alle Lines und Flächen auf.

Ich würde vllt mal n Bluttest machen lassen. Vllt gibt der Gesamt-IgE ja zumindest erstmal an, ob ein allergisches Geschehen im Körper passiert. Frag Deinen Arzt mal ob die Hydrocortisonsalbe nicht verzichtbar ist und schau mal was er zu ner Narbensalbe, die den Abheilungsprozess der Narben besser unterstützt sagt.

Ich denke etwas zu hart gestochen. Witzig, dass ihm das bei sichtbaren drei Vertikalen passiert und sonst alles doch recht glatt ist ;). Die Narben werden sich aber noch legen.
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Re: Vernarbung – warum?

Beitragvon kommunist » 06.09.2013 9:52

@ upsidedown: Vielen Dank für die Einschätzung.
Ja, es ist alles die selbe Farbe.
Leider sind es jetzt schon drei Monate und es verändert sich überhaupt nichts.
Ich verwende jetzt ein Contractubex-Narbengel – schaden kann's nicht!

Die Farbe ist BULLETS INK – zumindest laut Ökotest auch nicht ideal – aber der Test scheint ja auch einigermaßen umstritten zu sein.

Die massivste Stelle ist am Oberarm nahe der Ellenbeuge.
Ich neige eigentlich nicht zur Narbenbildung – aber eine Narbe von einem heftigen Sturz auf einen Felsen vor 20 Jahren sah/sieht ähnlich aus.

Anbei noch mal ein etwas schärferes Bild.
Von solchen Stellen gibt es 5-6 auf ca. 15x30cm – das ist die unschönste Stelle.

tattoo2.jpg
tattoo2.jpg (535.72 KiB) 11553-mal betrachtet
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Vernarbung – warum?

Beitragvon upsidedown » 06.09.2013 10:48

Bullets Ink waren bei den Stichproben nicht mehr betroffen als andere Farbenanbieter auch.
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Re: Vernarbung – warum?

Beitragvon Buddha_Eyes » 06.09.2013 10:53

.. und das waren auch nur die PAK angeblich ein Problem... und für die gibt es bis dato nicht einmal ein Standard-Verfahren zur Messung.
PAK können jedenfalls nach meinem Verständnis nicht für die Vernarbungen verantwortlich sein...
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Vernarbung – warum?

Beitragvon upsidedown » 06.09.2013 10:57

Naja, irgendwie hatte sich Ökotest noch an diesem ungeprüften Rotpigment gerieben - was aber bei vielen Herstellern identisch ist ((Ferrarierot) < vorweg gesagt, es handelt sich bei diesem Pigment nicht um ein aromatisches Amin))

Zum PAK mein Lieblingssatz... der PAK alleine macht's nicht. Ausschlaggebend ist der Gehalt des Benzo-a-phyren im PAK. Und der lag in den untersuchten Fällen unterhalb des Grenzwertes.

(Kannte mal nen Wirt der nen Schild über der Theke zu hängen hatte, "Wer hier Wind sägt, kann die Ernte gleich mitnehmen". Für Medien gilt das ja leider nicht. Die können Sch... verzapfen bis der Arzt kommt.)
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Re: Vernarbung – warum?

Beitragvon Buddha_Eyes » 06.09.2013 11:54

Ja - ich war jetzt nur auf die Schwarztöne eingegangen.. bei dem Rot waren angeblich Formaldehyd-Abspalter drinnen.. hatte da mit Michel mal drüber geredet - der meinte (klar, der ist natürlich auch nicht neutral), dass sei absolut unmöglich und habe von ihm auch analytisch nicht nachvollzogen werden können.. Na ja... wie Du schon sagtest...
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