Bliebe erstmal die die Frage zu klären was man unter "Prominente" eigentlich zu verstehen hat? Vermutlich sind damit im Allgemeinen diese Art von Menschen gemeint, welche aufgrund von mehr oder weniger ausgeprägtem Talent, Geltungsbedürfniss oder was auch immer regelmässig in den Massenmedien zu bewundern sind und die häufig als sog. "Promis" bezeichnet werden (wahlweise in Abstufungen von A-, B-, C-, usw.)? Wie einige hier bereits erwähnt haben, ist Medienpräsenz aber noch kein Hinweis darauf, wie intensiv sich eine solche Person mit dem Thema Tättowierungen auseinandergesetzt hat oder welcher gesteigerte Anspruch an den Standard einer Tättoowierung sich aus dem "Promistatus" ergibt. Somit ist der durchschnittliche Promi unterm Strich also auch nur ein Laie wie Hinz und Kunz und die meisten Promitattoos entstehen wahrscheinlich ebenso gut oder schlecht geplant, wie bei den vielen "Normalos", die tagtäglich wachwerden und sich überlegen, heute in ein Studio zu rennen um sich ein hippes Hautbildchen verpassen zu lassen.
Die eigentliche Frage ist meiner Meinung nach also eher "Warum haben so viele Menschen schlechte Tattoos?"
Die Frage geistert mir verstärkt seit letztem Samstag immer wieder durch den Kopf. War mit meiner Tochter am letzten Wochenende nochmal im Schwimmbad bevor es bei mir am kommenden Freitag mit dem Rücken endlich losgeht und ich auf absehbare Zeit wohl nicht mehr dazu kommen werde, ein Schwimmbad zu besuchen. Und jetzt mal ganz abgesehen von solchen Kuriositäten, wie dem Mädel, welches mir schon direkt am Eingang aufgefallen ist, weil sie einen noch mit Folie bedeckten und offensichtlich frisch am gleichen Tag oder am Vortag gestochenen Unterarm hatte (im Schwimmbad!?!)... Das war schon ein ziemliches Horrokabinett. Klar, ich steht selbst kurz vor meinem ersten Tattoo-Termin. Man schaut natürlich in so einer Phase verstärkt nach den Tattoos anderer Badegäste. Aber mal ehrlich, ich habe jetzt nicht gezählt, aber von den vielleicht 40 bemalten Gästen die ich an dem Nachmittag in der Badeanstalt gesehen habe, war genau 1 Tattoo dabei, wo ich gesagt habe "Wow, geile Arbeit". Der Rest waren vielleicht 10% OK, 20% gerade noch so OK und die übrigen 70% fremdschämen...
Ich kanns mir ehrlich gesagt noch immer nicht erklären. Ich würde aber doch erwarten, dass rein aus statistischer Verteilung eigentlich mehr Menschen, ob gewollt/geplant oder durch Zufall, bei den guten Artists landen müssten? Ist der Prozentsatz der guten Tättowierer da draußen wirklich so gering? Oder ist es am Ende doch so, dass die thematische Ausseinandersetzung mit dem Thema Körperbemalung letztendlich dazu führt, dass ein hoher Prozentsatz der Tattoos in freier Wildbahn den persönlichen Ansprüchen um Längen nicht mehr genügen? Quasi "Versaut durch den Scout?"
