Schwalben
Text: Michaela Friess
In einem Märchen von Hans Christian Andersen bringt Däumelinchen eine Schwalbe durch den Winter, der es aufgrund einer Flügelverletzung nicht gelungen war, rechtzeitig in den Süden zu ziehen. Ein Jahr später dann wollte es der Zufall, daß die Schwalbe die Gelegenheit hatte, Däumelinchen zu retten: Diese nämlich sollte einen blinden und langweiligen Maulwurf heiraten, der die Sonne und die Wärme haßte und tief unter der Erde wohnte. Die Schwalbe aber nahm das nur daumengroße Wesen mit sich fort in den Süden, wo nicht nur immer die Sonne schien, sondern es auch den König der Blumen traf, der es zur Frau nahm.
Auch Oscar Wilde macht eine Schwalbe in dem Märchen »Der glückliche Prinz« zum Helden. Er erzählt wie eine Schwalbe bei dem mit Gold überzogenen und diamantenbestückten Standbild eines Prinzen zu überwintern versucht. Dieser nämlich erst sah jetzt als Statue das Elend und die Armut vieler Menschen, denen er helfen wollte. Darum schickte er die Schwalbe Nacht für Nacht aus, den besonders armen Menschen die an ihm befestigten Edelsteine und das Gold zu bringen. Das ging so lang, bis der Winter hereinbrach und die Schwalbe, nachdem sie alle Kostbarkeiten von ihm abgepickt hatte, tot zu seinen Füßen zusammenbrach. Über ihren Tod brach ihm das Herz. Als die Stadtherren gewahr wurden, wie schäbig doch ihr einst so prächtiges Standbild daherkam, wollten sie es einschmelzen lassen. Das gebrochene Herz des Prinzen aber schmolz nicht. So warfen sie es auf einen Kehrichthaufen, auf dem auch die tote Schwalbe lag. Gott bat einen Engel die beiden kostbarsten Dinge jener Stadt zu ihm zu bringen, woraufhin der Engel ihm das bleierne, gebrochene Herz und den toten Vogel brachte. Von diesem Tag an singt die Schwalbe in Gottes Paradiesgarten.
Mit Briefen oder Herzen im Schnabel galt die Schwalbe als Überbringerin von Liebesbotschaften. Die Trennung von der Geliebten und die damit verbundene Sehnsucht nach ihr wurde mit einer tätowierten Schwalbe ausgedrückt
Die Schwalbe ist ein ausdauernder Schnellflieger, nahezu immer in der Luft. Sogar ihre Nahrung nimmt sie während ihres Fluges ein. Ähnlich wie der Frosch im Glas zeigt sie uns wie das Wetter werden wird: Fliegen die Schwalben hoch, bleibt das Wetter schön, fliegen sie tief, wird es regnen. Und das heute noch immer geläufige Sprichwort »Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer« findet sich schon bei Aristoteles. Es meint, daß Überschwang oder Glücksgefühle nicht unbedingt von Dauer sind.
Die Schwalbe ist als Zugvogel ein Frühlingsbote, gilt als Glücksbringerin und wird in vielen Ländern als Liebesvogel verstanden. In China bedeutet eine am Haus nistende Schwalbe Erfolg, Kindersegen und Eheglück. In Mitteleuropa bewahrte sie die Hausbewohner vor Blitzeinschlag und Streit.
In der griechischen Mythologie taucht sie aufgrund ihrer Vermehrungslust als der Lieblingsvogel der Liebesgöttin Aphro-dite auf. In Albanien war die Schwalbe der Liebesgöttin Prenne geweiht. Die Asche einer brütenden Schwalbe galt als eine Art Aphrodisiakum, Schwalbenblut und ihr Kot sollten schönen Haarwuchs bewirken. Die Nester indischer Seeschwalben gelten heute noch als potenzsteigerndes Nahrungsmittel. Die einzige christliche Bedeutung kommt ihr durch eine Fabel zu, nach der sie mit dem Saft von Schöllkraut ihren Jungen das Augenlicht gab. Darum galt sie als Symbol der Augenöffnung der Verstorbenen beim Jüngsten Gericht.
In der Tätowierung hat die Schwalbe Tradition. Besonders unter Seefahrern war dieses Motiv beliebt. Mit Briefen oder Herzen im Schnabel galt die Schwalbe als Überbringerin von Liebesbotschaften. Die Trennung von der Geliebten und die damit verbundene Sehnsucht nach ihr wurde mit einer tätowierten Schwalbe ausgedrückt. Sie ist ein Liebesbekenntnis und Lebenszeichen zugleich, und meint auch: »Warte auf mich, ich komme zu dir zurück.« Als Old-School-Motiv ist die Darstellungsform einer Schwalbe dementsprechend vereinheitlicht worden. Sie erscheint nicht als realistisches Tierporträt, sondern in stilisierter Form: Sie wird fliegend, oft paarweise und fast immer in rot, blau und gelb tätowiert. Manchesmal wird ihr Köpfchen von einer Krone geziert oder über diesem schwebt ein goldener Ring. Einerseits steht dieser Ring gleich einem Heiligenschein für das engelhafte Wesen dieses Vogels, er kann aber auch als Verlobungsversprechen verstanden werden. Die Rockabillies machten aus der Schwalbe ein begehrtes New-School-Motiv, das sich bis heute neben Herzen, 8balls und Pin-ups behauptet hat.
Etwas mystischer betrachtet verkörpert die Schwalbe aber auch das Bedürfnis des Menschen der Kälte der Welt zu entfliehen und die Wärme zu suchen, genau so wie es die Schwalbe macht, wenn der Winter naht. In gewisser Weise symbolisiert sie so das Entfernen vom Irdischen, um das Himmlische zu finden - die persönliche Freiheit.
Text: Michaela Fries
Seefahrermotive
Anker, Schiffe mit geblähten Segeln, »Glaube, Liebe, Hoffnung«, das Herz; die klassischen Seemannsmotive sind nach wie vor beliebte Vorlagen für Tätowierungen. Herbert Hoffmann berichtet über Historisches, Seefahrerromantik und den Hintergrund der Seemannsmotive.
Text: Herbert Hoffmann
Während im Abendland die Inquisition Furcht, Angst und Schrecken auslöste, die Tätowierung als heidnischer Kult verboten und verfolgt wurde und die naturheilkundigen Kräutersammlerinnen als Hexen auf den Scheiterhaufen kamen, brachen mutige Seefahrer wie Magellan, da Gama, Vespucci, Columbus und Cook mit ihren Korvetten oder Gallonen, den Segelschiffen des späten Mittelalters, zu neuen Ufern auf.
Vasco da Gama umsegelte das Kap der Guten Hoffnung und erkundete die Route nach Indien. Fernando de Magellan fand den Seeweg ums Kap Hoorn bis hin zu den Philippinen; Christoph Kolumbus und Amerigo Vespucci entdeckten die Neue Welt, James Cook erforschte die Ostküste Australiens, durchquerte jahrelang den Pazifik und entdeckte viele Inselgruppen in der Südsee. Sie fuhren im Dienste ihrer Länder Spanien, Portugal und Groß-Britannien, um ferne Länder zu erkunden, Handelswege zu erschließen, und über fremde Völker zu erfahren.
Zur Bedienung der Takelage wurden viele Hände gebraucht, und die Mannschaft eines jeden Schiffes bestand oft aus hundert Seeleuten. Wochen- und monatelang sahen sie bis zum Horizont nur Wasser.
Monatelange Entbehrung
wurde mit dem Paradies belohnt!
Wenn Land in Sicht kam, dann war die Freude riesengroß und Landgang war der Höhepunkt. Fremde Länder, ferne Inseln, andere und tätowierte Menschen, namentlich in der Südsee. Für die damals fast rechtlosen Seemänner waren diese herrlichen Inseln ein wahres Paradies und die Menschen dort lebten paradiesisch; ihre Tätowierungen rundeten diese Vorstellung von Friede, Freude und Freiheit ab ? und sie ließen sich nun auch von den Heiligen dieser Völker tätowieren.
In seinem Bericht »Reise um die Welt« beschrieb der Kapitän Adam Johann von Krusenstern mit besonderer Ausführlichkeit den Tätowierbrauch auf den Marquesa-Inseln: »Um 4 Uhr nachmittags kam der König mit seinem Gefolge an Bord. Sein Name war Tapega Kettenowee. Er war er sehr starker, wohlgebildeter Mann von etwa 40 bis 45 Jahren. Er war völlig nackt und sein Körper war von dunkler, fast schwarzer Farbe, ganz tätowiert, sogar bis zu den Stellen seines Kopfes, von welchem man das Haar abgeschnitten hatte.
Sobald die Nukahiwer die Jahre der Mannbarkeit erreicht haben, tätowieren sie ihren ganzen Körper. Gewöhnlich nimmt man schwarze Farbe dazu, welche sich nachher in schwarzblaue verwandelt. Nirgends hat man wohl diese Kunst auf einem so hohen Grad von Vollkommenheit gebracht, wie auf diesen Inseln. Es ist eigentlich eine Malerei verschiedener Figuren auf dem Körper. Der König, der Vater des Königs und der Hohepriester waren die einzigen fast ganz schwarz Tätowierten, bei denen man keinen Teil der Körper finden konnte, der nicht in dieser Art geziert wäre. Auch das Gesicht, die Augen und ein Teil des Kopfes waren tätowiert.«
Eine Palme zur
Erinnerung!
Diese Tätowierungen waren das einzige, was die europäischen Seeleute aus diesem Paradies behalten und auch mitnehmen konnten. Sie waren die ganz wenigen Glücklichen, die dies Paradies nicht nur gesehen und erlebt hatten, sondern im Paradies gewesen waren. Und das konnten sie zu Hause mit diesen Hautbildern beweisen. Einige haben den Tätowiervorgang aufmerksam verfolgt, so daß sie später ? wieder auf Großer Fahrt ? ihre Kameraden tätowieren konnten. Oft kamen die Segler in eine Flaute, und an Bord gab es nichts anderes zu tun, als abzuwarten. Aus der Not wurde die Tugend gemacht: man tätowierte sich. So tätowiert kehrten sie in die Heimat zurück und verbreiteten diesen alten und wieder entdeckten Brauch des Tätowierens zuerst und sehr nachhaltig in den Hafenstädten, den die Schauerleute und Hafenarbeiter als erste eifrig übernahmen.
»Glaube, Liebe, Hoffnung«
Anker, Kreuz und
flammend Herz ?
Glaube, Liebe, Hoffnung
Unter den Fahrensmännern hieß es alsbald: ein Seemann muß nicht stark, aber stark tätowiert sein! Für sie als Abenteurer war es ein Ehrenkodex tätowiert zu sein, und manche »Landratte«, die sich auch Tätowierungen wünschte, heuerte als Moses (Schiffsjunge) an und kehrte als tätowierter Vollmatrose stolz und selbstbewußt zurück. Zumeist waren es die Schiffszimmerer und Segelmacher, die an Bord ihre Kameraden tätowierten, und sie malten Motive für den Seemann. Eines dieser ersten und auch heute noch beliebten Motive war »Glaube, Liebe, Hoffnung«. Die Fahrensleute des ausgehenden Mittelalters standen täglich im Kampf mit den Naturgewalten der See und wußten, daß sie nur ein Spielball des Schicksals waren. In ihrer Hilflosigkeit vertrauten sie auf die Hilfe Gottes, flehten um seinen Beistand in der Not und glaubten an ihn, was mit dem Kreuz bezeugt wurde. Natürlich war ihnen auch die fehlende Liebe sehr bedeutsam, die durch das Herz versinnbildlicht wird. Der Anker ist das Sinnbild der Hoffnung, und jeder hoffte doch, daß er die Gefahren übersteht und die Heimat wieder sieht.
Das Seemanngrab
»Last Trip«
Aber die stürmische See ist gewaltig und oft todbringend. Wie viele brave junge Fahrensleute hat Freund Hein sich geholt; auf einem Seemannsgrab da blühen keine Rosen! Als Amulett soll dem Jan Maat ein tätowiertes Seemannsgrab das nötige Glück bringen. Wenn er sich das Seemannsgrab in die Haut stechen lässt, dann kann er nicht untergehen! Und so hat ein Segelmacher oder ein Schiffszimmerer ein Seemannsgrab in vielen Variationen gezeichnet als Tätowiervorlage: ein untergehendes Schiff und einen Rettungsring. Als schmückendes Beiwerk fügten die verschiedenen Tätowierer Gewitterwolken, eine aufgehende Sonne, ein Kreuz und einen Engel hinzu.
Seemannsromatik
Heute durchpflügen Containerschiffe und Riesentanker die Meere, laufen abends beilspielsweise in den Hamburger Hafen ein, werden am Container-Terminal oder im Petroleumhafen festgemacht. Das Löschen der Fracht und das Laden geschieht in wenigen Nachtstunden. Alles muß schnell gehen, denn die Liegegebühren sind sehr hoch. Für den Mann an Bord bleibt keine Zeit für einen Landgang; St. Pauli und die Reeperbahn bleiben sein Wunschtraum. Sein Leben heute ist ähnlich dem eines Fabrikarbeiters. Seemannsromantik gibt es heute nur noch in Büchern oder in den Erinnerungen alter Fahrensleute.
Sie sind noch bzw. schon auf Dampfschiffen gefahren als es dort noch behäbiger und gemütlicher einher ging und es noch Urlaub bis zum Wecken gab. Da konnten sie noch ? wie einst Hans Albers im Film »Große Freiheit Nr. 7« einen Reeperbahnbummel machen. Und wenn sie in »Karl Finkes Tätowieranstalt« in der Kleinen Marienstraße in Altona oder zu Krischan Warlich in seine Hafenarbeiterkneipe in der Kieler Str. 44 auf St. Pauli eintraten, dann ließen sie sich natürlich tätowieren, doch kaum ein Dampfschiff, sondern eine stolze Dreimastbark auf den Arm oder eines der Fünfmast-Vollschiffe mit den Namen Padua, Pamir, Passat, Preussen, Pommern oder Potosi der Reederei Laisz auf ihre breite Seemannsbrust. Die Schiffe wurden immer zusammen mit den Küstenvögeln, den Möwen dargestellt, um eine gute Heimkehr anzuzeigen.
Am Beispiel des Segelschiffes erkennt man, wie sehr der Brauch des Tätowierens mit der Tradition verhaftet ist. Ich habe noch niemanden kennen gelernt, der sich ein Containerschiff hat tätowieren lassen. In wohl allen Menschen schwingt ein Stück Nostalgie mit, vielleicht auch das Wunschdenken, sich in die Welt der Seefahrtsromantik zu versetzen, was mit althergebrachten Seemannsmotiven ihren Ausdruck in der Tätowierung findet.
Text: Herbert Hoffmann
Pin ups
Sie sind schöner als die eigene Freundin. Sie haben einen größeren Busen, eine schmalere Taille und ellenlange Beine. Sie zwinkern dir auffordernd zu und räkeln dabei ihre sexy Körper, die von einem Hauch aus Nichts umhüllt sind. In ihrem Schlafzimmerblick liest du Angebote aus deinen kühnsten Träumen. Oder sie gucken ganz unschuldig, während ein Windstoß »zufällig« den Rock in die Höhe wirbelt und für intime Einblicke sorgt. Die Rede ist von Pin-up Girls, den zuckersüßen Inspirationen für Männerphantasien.
Text: Maitreya
»Angepinnte« Sexbomben
Schon vor Beginn des letzten Jahrhunderts erfreuten sich Bilder hübscher, aufreizend posierender Girls bei der Männerwelt großer Beliebtheit. Ab den 30er Jahren boomte dieser Trend besonders in Amerika: Hübsche junge Frauen auf Kalenderblättern, Centerfolds oder auf Cover diverser Zeitschriften zierten viele Werkstätten und Spinde, wurden dort »angepinnt«, daher auch die Bezeichnung »Pin-up«. Die Army, die die motivierende Wirkung dieser Girls auf ihre Soldaten registrierte, setzte sich über alle moralischen Bedenken hinweg, die derzeit im prüden Amerika herrschten. Sie instrumentalisierten fortan Pin-ups gezielt, um ihren Soldaten ihre bittere »Arbeit« zu versüßen. Pin-up-Künstler wie Alberto Vargas wurden sogar nach Europa geschickt, um Kriegs-Flugzeuge mit schönen Mädchen in Pin-up Posen zu bemalen. Der Ausdruck »Sexbombe« ist übrigens in dieser Zeit entstanden.
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Das »All American Girl«, unschuldig und sexy zugleich
Das klassische»Pin-up«ist ein Ganzfigurenbild mit einem erzählerischen Moment. Auf einem Pin-up trägt die Frau ein figurbetontes Kleidungsstück, einen Badeanzug, ein knappes Kleidchen, Shorts und bauchfreies Oberteil oder provokant Intimes, Dessous, ein Negligé. Es gibt auch nackte Pin-ups, die aber die Ausnahme bilden. Typische Inhalte ganz klassischer Pin-ups sind »Momentaufnahmen«, zum Beispiel: Hübsches Girl mit eingeklemmtem Rock in der Autotür, dadurch wird der Blick frei auf Oberschenkel und Strumpfhalter, aufgerissene Augen, gespitztes Mündchen, aus dem ein verschämtes »Ouups« zu kommen scheint. Oder: Girl, ganz unschuldig mit Schleife im Haar, das inmitten der Natur auf einer karierten Decke beim Picknick sitzt, aber huch, da ist ja gerade Ketchup auf den Rock gekleckert, den man natürlich lüpfen muss ?
Charakteristisch ist auch das uniforme Aussehen der Pin-up Girls. Neben einem perfekten Körper haben alle kleine Stupsnäschen, große Kulleraugen, leicht errötete hohe Wangen, knallrote und glänzende Schmollmünder. Die Barbie für Männer ?
Das war die Frau, von der alle amerikanischen Männer träumten: wunderschön, makellos, sexy und die Unschuld vom Land in einer Person. Dennoch gab es auch eindeutigere Bilder, so eine sich in Satinkissen räkelnde Frau mit leicht nach hinten gelegten Kopf, halbgeschlossenen Augen und verführerischem Lächeln, mit Negligé bekleidet, das tiefe Einblicke gewährt.
Echte Girls und gemalte Traumfrauen
Sehr früh existierten bereits zwei Arten von Pin-ups, die realen ? aus Fleisch und Blut ? und die gemalten. Zu Pin-up-Klassikern wurden Bilder der Künstler Gil Elvgren, Alberto Vargas oder Zöe Mozert, um nur einige der vielen herausragenden Maler/innen zu nennen. Gemalte Pin-ups hatten durchaus Vorteile. Hier konnten die Maler ihre Modelle überperfekt gestalten: die Beine bis ins unendliche verlängern, Näschen und Schmollmündchen noch ein wenig niedlicher machen, das Decolleté wogender, die Kurven noch üppiger.
Natürlich waren auch reale Girls angesagt. Viele junge Frauen erhofften sich durch Pin-up Bilder den Einstieg in die Glamourwelt und nach Hollywood, so startete auch Marilyn Monroe ihre Karriere als Pin-up Girl. Einige der Frauen entwickelten sich dabei zu absoluten Publikumslieblingen. Neben der wasserstoffblonden Jayne Mansfield war vor allem die dunkelhaarige Bettie Page ein Renner, die eine pikante und leicht verruchte Note in die Pin-up Welt brachte. Die üppig gebaute Schönheit mit ihrer typischen schwarzglänzenden Ponyfrisur wollte ursprünglich Filmstar werden. Den Weg nach Hollywood schaffte sie zwar nicht, wurde aber zur Pin-up Ikone. In den 70er Jahren erlebte Bettie Page ein Comeback als Kult-Queen der Pin-ups, der bis heute anhält. Die Betty Page Frisur ist ein Dauerbrenner.
Niemals ordinär
Viele Fotografen und auch Künstler ließen sich von Pin-ups inspirieren. Der erotischen Fotografie des Playboys beispielsweise haben sie definitiv den Weg geebnet. Gerade in den letzten Jahren erlebt das klassische Pin-up ein großes Comeback. Männermagazine zeigen Frauen in Pin-up-Posen. Großformatige, reich illustrierte Bildbände (z.B. The Great American Pin-up, Gil Elvgren: All his glamourous American Pin Ups, beide Taschen-Verlag) informieren über Entstehung und Geschichte des Pin-up. Gerade die gemalten Pin-up Bilder sind teilweise von einer solchen Qualität, dass im Diskurs steht, sie als eine eigenständige amerikanische Kunstrichtung anzuerkennen. Eine moderne und überaus erfolgreiche Renaissance des Pin-Ups schufen die Betreiber der Website »Suicide Girls«. Auf der Site, präsentieren sich tätowierte und gepierte Frauen in einer sehr frischen, sexy Weise, ohne dabei ins Ordinäre abzurutschen. Und genau das macht das klassische Pin-up aus: es ist immer sexy, aber niemals ordinär.
Pin-ups und Tattoos
Noch bevor leicht bekleidete hübsche zu sehen waren, tauchten sie bereits auf der Haut auf. Matrosen, die ferne Länder bereist hatten, ließen sich als Erinnerung daran nackte Inselschönheiten auf ihre Körper tätowieren. Wenngleich nicht gerade Pin-ups im amerikanischen Sinne, so waren Tattoos, die junge Mädchen meist nackt zeigen, schon früh ein Klassiker. Auch bei den typischen »Knasttätowierungen« standen nackte Damen schon immer hoch im Kurs, was ja nicht verwundert. Allerdings blühte erst in letzter Zeit der Trend auf, Pin-ups nach berühmten Vorlagen bestimmter Maler wie eben Elvgren schön bunt auf die Haut zu bringen. Und nicht nur Männer, auch Frauen lassen sich mit Vorliebe diese frisch-frechen amerikanischen Girls tätowieren. Pin-ups sind nach wie vor Hingucker, stehen für gute Laune, Sex-Appeal und für eine Frau, die in jeglicher Hinsicht unerreichbar bleibt ? weil man von ihr nur träumen kann!
Text: Maytreia
Das Kreuz
Ein Bericht über das KREUZ als Tattoo-Motiv? Was soll denn dazu noch gesagt werden, wo doch jeder weiß, dass Jesus am Kreuz gestorben und es deshalb ein christliches Symbol ist? Doch es steckt wesentlich mehr hinter dieser überaus simplen Grafik, als man zuerst vermuten würde.
Text: Sonja Hentschel
Das Kreuz ist, wahrscheinlich in Zusammenhang mit seiner Einfachheit, eines der ältesten Symbole der Menschheit. Es war, wie man aus archäologischen Funden weiß, schon in der Frühzeit der Menschheit ein Schmuck- und Kultgegenstand. Erste bekannte Darstellungen finden sich bis zu 10.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung. Es ist also eindeutig nichtchristlichen Ursprungs.
Die ursprüngliche Darstellung des Kreuzes besteht aus zwei gleich langen Linien, die sich im rechten Winkel kreuzen ? was sonst. Tatsächlich steht genau diese Kreuzung für die Verbindung von Extremen und Widersprüchen. Im klassischen, auch nichtchristlichen Sinne repräsentiert es die Verbindung von Himmel und Göttlichem (senkrechte Linie) mit der Erde und dem Menschen (waagerechte Linie). Manche sehen in der vertikalen Linie ein Symbol der männlichen und in der horizontalen Linie der weiblichen Aspekte. Die Verbindung des Männlichen und Weiblichen im Kreuz findet sich auch bei den alten Kelten, die das Kreuz als männliches Symbol mit dem Kreis als Sinnbild für das Weibliche verbunden darstellen, was man auch als Darstellung der »Heiligen Hochzeit« bezeichnet, als Zeichen sexueller Vereinigung.
Überspitzt gesagt, »heilt« das Kreuz Widersprüche. Diese Symbolik lässt sich weiterentwickeln und zumindest bei der Darstellung mit gleich langen Linien steht das Kreuz für Maßhalten und Ausgeglichenheit.
Lenkt man die Aufmerksamkeit mehr auf die Enden der Linien, erscheinen sie als Strahlen. Anhänger der Zahlensymbolik erkennen die Vier, im Gegensatz zu den eben genannten dualistisch orientierten Bedeutungen. In Zusammenhang mit der Zahl Vier, steht das Kreuz für auch für die vier Elemente oder die vier Jahreszeiten und in Zusammenhang mit den Linien als Strahlen, wurde das Kreuz auch als Symbol für die Sonne oder die Himmelsrichtungen benutzt. Die Babylonier stellten das Kreuz manchmal auch zusammen mit der Sonnenscheibe dar und verwendeten es als Glückssymbol. Die strahlende, ausbreitende Perspektive deutet, parallel zu der oben erwähnten Bedeutung für sexuelle Vereinigung, auch auf die Verwendung des Kreuzes als Symbol für Fruchtbarkeit hin. Man spekuliert, dass dies auch der Grund dafür war und ist, Kreuze an Feldrändern aufzustellen.
Hier knüpft die Variation des Kreuzes in der Form des ägyptischen »Ankh« an, das für die Urkraft und das Leben steht. Das Wort Ankh verweist ebenso auf diese Bedeutung, denn es stammt von der Hieroglyphe Anch und diese bedeutet Leben bzw. »Ich lebe«. Und auch beim Ankh findet sich die Vereinigung des Weiblichen (in der runden, oberen Hälfte) und des Männlichen (im eckigen, unteren Part). Übrigens kannten auch die frühen Christen das Ankh und nutzten es als Schutzsymbol unter dem Namen Kreuz Ansata.
Im alten Indien fand man die Verwendung des Kreuz-Motivs als religiöses Symbol, das zum Beispiel auf frühen Gemälden des Gottes Krischna an dreien von seinen sechs Armen zu sehen ist. Und in Mittel- und Südamerika fand das Kreuz schon vor der Christianisierung im religiösen Kontext Verwendung. Auch in vielen anderen Regionen wurde das Kreuz seit uralten Zeiten als Symbol mit magischer Kraft verehrt und hatte die Funktion des Lebens-, Schutz- und Heilszeichens.
Grundlegend für die Vereinnahmung des Kreuzes als christliches Symbol, war natürlich die Kreuzigung von Jesus Christus. Ursprünglich stammte diese Hinrichtungsart aus dem Orient und galt, im alten Rom genauso wie auch in Japan, als besonders entehrend für den Verurteilten. Daneben weist die Vokabel Kreuz, die vom lateinischen Crux (für »Marterholz«) und dem dazugehörigen Verb cruciare (»quälen«) abstammt, auf die Bedeutung als Folter- und Exekutionswerkzeug. Und auch die Kirche sieht das Kreuz als Sinnbild für die Qualen Christi an.
Tatsächlich war aber das Kreuz zu Beginn der christlichen Geschichte ein heidnisches Symbol, das von den Frühchristen sogar abgelehnt wurde. Das Wort Kreuz taucht auch in der Bibel nie auf. Stattdessen findet sich dort das griechische Wort stauros (»Pfahl«) oder xyklon (»Holz, Baum, Balken«). Zu einem christlichen Symbol wurde das Kreuz erst im 4. Jahrhundert, nachdem der römische Feldherr Konstantin bei der Vorbereitung einer Schlacht um himmlische Unterstützung bat und ihm ein strahlendes Kreuz am Himmel erschien. Es wurde zum Zeichen seiner Kriegsfahne und er blieb siegreich. Durch dieses Erlebnis wurde die christliche Religion vom Römischen Reich anerkannt und das Kreuz zu ihrem Symbol. Auch später noch benutzte man das Kreuz, um kriegerischen Aktionen den Anschein des Gerechten zu geben. Bestes Beispiel hierfür die Kreuzritter und deren Kreuzzüge.
Im christlichen Sinne ist das Kreuz aber nicht nur verknüpft mit dem Grauen von Hinrichtung und Krieg, sondern gerade durch die Kreuzigung Symbol für die Opferung Christi zugunsten der »Heilung« des paradiesischen Sündenfalls. Hier verbindet sich das hölzerne Kreuz mit dem Lebensbaum im Paradiesgarten; die Kirche vertrat sogar die märchenhafte Meinung, dass das Kreuz, an dem Jesus starb aus dem Holz eben dieses Baumes geschnitzt war.
Heute steht das Kreuz natürlich nicht nur für Jesu Tod und ist in westlichen Kulturen als Grabzeichen und Symbol für den Tod im Allgemeinen etabliert. Es markiert den Scheideweg, die Kreuzung zwischen menschlichem Leben und dem, was immer danach kommen mag.
So simpel das Kreuzmotiv an sich ist, so unterschiedliche Varianten in Darstellung und Bedeutung trägt es in sich. So wie es seine Berechtigung als Symbol für den Leidensweg und Tod Jesu hat, hat es sie auch als Symbol für das Leben
Text Sonya Hentschel
So zu den Kirschen
die bedeuten Jungfräulichkeit.
Im Am-Englisch gibt es den ausspruch:
Take my Cherry
Was bedeutet nimm mir die jungfräulichkeit.
Also n Mädel was Kirschen Trägt stellt somit ihre Jungfräulichkeit wieder her...
Mans Ruin
Karten und Eightball so wie andere Männerspielsachen
Und halt Frauen
Motieve die die begehrlichkeiten eines Mannes darstellen.
(wäre Wommens Ruin dann nicht Kochtopf, Kochlöffel und Washmaschiene???)
So wenn ich jezt noch was finde dann poste ich das.
Ah, und die themen wo das hier im forum schon mal behandelt wurde habe ich binnen 3 minuten fast alle gefunden und poste die jezt aus Frackigkeit nicht, weil kein Bock mehr.....
