von rotbaer » 23.07.2012 12:39
Also mal davon abgesehen das wir hiernicht im Hochland von Borneo sind und durchaus den Zugang zu zeitgemäßen Techniken und Materialien haben, geht hier für mich technisch einiges durcheinander.
Zeichentuschen sind pigmentiert und haben meistens einen Zusatz gegen Schimmelbildung drin. Durch die Pigmentierung (meistens auf Rußbasis aber auch Metalloxide wie Mn sind denkbar) kann man die Tusche vor dem tätowieren erhitzen und somit sterilisieren.
Ich kenne genug Leute die mit Gefängnistätowierungen rumlaufen die mit Tusche gemacht wurden, das geht. (Bevor ich jetzt gebasht werde.. das ist natürlich nicht zu empfehlen, siehe oben.)
Traditionelle Tätowierer stellen Ihre Tusche auch durch Auflösen von Ruß in kochendem oder zumindest heissem Wasser her, das ist dasselbe Prinzip.
Stempelfarben sind meistens farbige Lösungen organischer Farbstoffe (traditionell Teerfarben, Anilinfarben) und nicht pigmentiert.
Sie zeichnen sich in der Regel dadurch aus, das sie nicht lichtecht sind. (Müssen sie auch nicht sein) Viele Bilder aus dem Ende des 19. Jahrhunderts die mit solchen Farben gemalt wurden sind zerstört weil die Farben nur kurze Zeit überlebt haben.
Meine Befürchtung ist, das eine solche Farbe im Körper unter UV Einfluss zerfällt und die Zerfallsprodukte gesundheitsschädlich sind. Von daher ist das schon vom Prinzip her nicht mit der traditionellen "Tuschetechnik" zu vergleichen.
@ TE:Mich würde interessieren was auf der Farbe für Inhaltsstoffe angegeben sind.
Zur Farbenkunde: Max Dörner, Malmaterial und seine Verwendung im Bilde
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